Ein als 0:4 getarntes 4:0
Autor: Daniel Ruppert
Schlaifhausen, Montag, 06. November 2017
Mit der imaginären Vereinsbrille auf der Nase werden eigene Pleiten häufig schöngeredet. Wenn aber selbst der mit 4:0 siegreiche Gegner einräumt, dass das E...
Mit der imaginären Vereinsbrille auf der Nase werden eigene Pleiten häufig schöngeredet. Wenn aber selbst der mit 4:0 siegreiche Gegner einräumt, dass das Ergebnis auch andersherum hätte lauten können, klingt es nach einem kuriosen Fußballspiel, das Christian Bauer mit dem FC Schlaifhausen II erlebt hat.
In der B-Klasse 3 ER/PEG haben Sie bei der SpVgg Effeltrich II mit 0:4 verloren. Die Heimmannschaft schreibt im Spielbericht, es "hätte auch andersrum ausgehen können".
Christian Bauer: Ja. Wir haben uns viele gute Chancen herausgespielt, aber einfach das Tor nicht getroffen. Sinnbildlich war, als André Finze nach einem Querpass im Fünfmeterraum den Ball nicht richtig trifft und mir mit Vollspann an den Kopf schießt. Wir hätten noch ewig weiterspielen können, ohne ein Tor zu machen. Effeltrich hat seine wenigen Gelegenheiten dagegen genutzt. Nach dem 0:3 haben wir aufgemacht, so dass die SpVgg doch noch zu einigen Kontermöglichkeiten kam.
Besser lief es bei der ersten Mannschaft von Schlaifhausen, für die Sie auch schon einige Einsätze hatten. Neben Willersdorf hat der FC als einzige Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte der Kreisklasse 2 gewonnen.
Die ersten beiden Tore habe ich verpasst, die restlichen vier waren allesamt schön herausgespielt. Das 4:2 für uns war letztlich verdient. Vor allem Simon Weisel hat ein starkes Comeback gefeiert. Er wurde zum ersten Mal in dieser Saison eingewechselt und machte in den Schlussminuten die entscheidenden Tore.
Deutlich früher hat der FC Bayern im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund die Weichen auf Sieg gestellt. Ist die Meisterschaft damit bereits vorentschieden?
Die Konkurrenten werden sich jedenfalls schwer tun, den sechsten Münchner Titel in Folge zu verhindern. Der Trainerwechsel bei Bayern war richtig. Carlo Ancelotti hat nicht zum Verein gepasst. Vom schönen und erfolgreichen Fußball unter Pep Guardiola ist der FCB aber noch ein Stück entfernt.
Spitzenspiele stehen auch für die Nationalmannschaft an. England und Frankreich heißen die Gegner in der Länderspielpause. Ihr Tipp?
Wenn die Mannschaften die Partien ernstnehmen, glaube ich an deutsche Siege. Wir haben mit der WM-Quali sowie den Titeln im Confed-Cup und bei der U21 einen Lauf.
Das Gespräch führte
Daniel Ruppert