Druckartikel: Ein Abend über die Liebe

Ein Abend über die Liebe


Autor: Werner Reißaus

Himmelkron, Mittwoch, 04. Januar 2017

Jasmin von Brünken, Ewald Bayerschmidt und Renate Palder begeistern in Himmelkron.
Tenor Ewald Bayerschmidt und Sopranistin Jasmin von Brünken hatten auch schauspielerisch einiges drauf. Fotos: Werner Reißaus


Mit einem Neujahrskonzert unter dem Motto "Bei Männern, welche Liebe fühlen" hat die Volkshochschule Himmelkron ihr kulturelles Jahresprogramm festlich eröffnet. Jasmin von Brünken (Sopran), Ewald Bayerschmidt (Tenor) und Renate Palder (Flügel) boten ein abwechslungsreiches und auf hohem Niveau stehendes Programm mit Arien und Duetten aus Werken von Mozart, Wagner, Puccini, Strauß und Zeller. Sie verstanden es ausgezeichnet, die Besucher ebenso heiter wie besinnlich in das neue Jahr hineinzuschaukeln.
Ewald Bayerschmidt, der seit 2011 Mitglied des Hauptchors der Bayreuther Festspiele ist, führte auch durch den Abend. Der aus Nürnberg stammende Tenor war Mitglied des Windsbacher Knabenchors und studierte an der Hochschule für Musik in Würzburg bei Herbert Roth und Charlotte Lehmann.
Die Sopranstin Jasmin von Brünken singt bereits seit 2006 im Bayreuther Festspielchor. Sie tritt regelmäßig als freischaffende Sängerin bei Konzerten, Liederabenden und Opernproduktionen im In- und Ausland auf und arbeitete auch schon als Regieassistentin. Neben Gesang unterrichtet sie Violine und Klavier.


Einfühlsame Begleitung

Renate Palder schließlich hat in Himmelkron viele Akzente gesetzt, ob als Chorleiterin des Gesangsvereins oder bei vielen Konzerten. Die begnadete Schulmusikerin begleitete Jasmin von Brünken und Ewald Bayerschmidt bei den Arien und Duetten am Flügel sehr einfühlsam.
Nach der feierlichen Eröffnung mit dem Libiamo, einem Chorgesang aus der Oper "La Traviata" von Giuseppe Verdi, bildete "Die Zauberflöte" den ersten Programmpunkt. Das einzige Liebesduett hat Wolfgang Amadeus Mozart in dieser Oper für Pamina und Papageno geschrieben: "Bei Männern, welche Liebe fühlen".
Aus der Oper "L'elisir d'amore" von Gaetano Donizetti war der Bauernbursche Nemorino zu hören, der sich einen Liebestrank wünscht, um endlich bei seiner Angebeteten zu landen, um die er bisher vergebens geworben hat. In der Arie "Una furtiva lagrima" spürte man deutlich, wie Nemorino nach seiner Angebeteten schmachtet.
Ewald Bayerschmidt und Jasmin von Brünken gaben mit Richard Wagners "Lohengrin" einen exklusiven Einblick in das Schlafzimmer der Liebenden. Die Gralserzählung ist dabei zentraler Bestandteil der romantischen Oper.
Mit der Oper "La Bohème" von Giacomo Puccini - er war laut Bayerschmidt ein Lebemann und kein Kostverächter - folgte eine tragische Liebesgeschichte, die das Publikum immer wieder verzaubert. "Jeder kann in das Stück eintauchen und am alltäglichen Leben, den Sorgen und der Liebe der Darsteller teilnehmen", so der Moderator. Mit der Arie "O soave fanciulla" ging es in die Pause.


Lieder für die Ewigkeit

Danach folgten Auszüge aus Puccinis einziger Operette "La Rondine" und aus dem "Vogelhändler". Carl Zellers "Schenkt man sich Rosen" oder "Kämpfe nie mit Frauen" sind Lieder für die Ewigkeit.
Zu hören waren schließlich noch Lieder aus den berühmten Operetten "Der Zigeunerbaron" und "Die Fledermaus" von Johann Strauß. Mit Carl Zellers Evergreen "Grüß euch Gott alle miteinander" aus der Operette "Der Vogelhändler" wollten sich Renate Palder, Ewald Bayerschmidt und Jasmin von Brünken von ihrem begeisterten Publikum verabschieden - das gelang dann allerdings erst nach zwei Zugaben.
Für die VHS Himmelkron dankte Angelika Richter für ein wunderbares Konzert und überreichte an die Künstler kleine Aufmerksamkeiten.