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Eidt: Albertsplatz 4 entspricht nicht der Gestaltungssatzung


Autor: Simone Bastian

Coburg, Montag, 26. Februar 2018

Das Haus Albertsplatz 4 ist neu, steht aber in einem historischen Ensemble. Deshalb hat sich ein Streit um die Gestaltung der Fassade entwickelt: Sollte das...


Das Haus Albertsplatz 4 ist neu, steht aber in einem historischen Ensemble. Deshalb hat sich ein Streit um die Gestaltung der Fassade entwickelt: Sollte das Haus mit Malerei und aufgeklebten Fenstersprossen den Nachbargebäuden angepasst werden? Die Gemeinschaft Stadtbild Coburg hatte angeboten, eine solche Umgestaltung zu finanzieren, wenn der Stadtrat dem zustimmt. Das hatte der Stadtrat aber abgelehnt: Erstens sei er für solche"Geschmacksfragen" nicht zuständig, zweitens sei das Sache des Hauseigentümers (der stadteigenen Wohnbau) und drittens sei die Hausgestaltung Ergebnis eines Wettbewerbs.
Das will Hans-Heinrich Eidt so nicht stehen lassen. Als Stadtratsmitglied (FDP)und Vorsitzender von Stadtbild Coburg hatte er den Antrag gestellt, aber an der Sitzung vorige Woche nicht selbst teilnehmen können, Nun meldete er sich mit einer Stellungnahme zu Wort. Der Albertsplatz falle in den Geltungsbereich der Baugestaltungssatzung, und da sei eindeutig geregelt, dass neue Häuser an die vorhandene Bebauung angepasst werden müssten. "Diese völlig ungegliederte Fassade, bei der die Wandfläche ohne Unterbrechung von der Straße bis zum Dachfirst durchgezogen ist, widerspricht den Vorgaben der Satzung mehrfach", schreibt Eidt. "Und die Damen und Herren Bausenatoren und Jury-Mitglieder haben dies, was großen Teilen der Bevölkerung störend erscheint, offensichtlich bis heute nicht bemerkt."
Der Aufsichtsrat der Wohnbau habe die Nachbesserung durch die Gemeinschaft Stadtbild ohne Begründung abgelehnt. "Wenn sich also in dieser Hinsicht nichts mehr tut, wird die Gemeinschaft diesen Bau in Zukunft als besonderen Coburger Beitrag zum ,Bauen in denkmalgeschützter Umgebung‘ präsentieren", droht Eidt. Er weist außerdem darauf hin, dass Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) selbst dazu geraten habe, einen Antrag im Stadtrat zu stellen.
Eidt geht davon aus, dass sein Antrag auch dann abgelehnt worden wäre, hätte er selbst an der Sitzung teilgenommen. "Meine Auffassung von gelungenem Bauen in denkmalgeschützter Umgebung wird zwar von einer Mehrzahl der Bürger, bei der Abstimmung jedoch nur von Stadtrat Wolf-Rüdiger Benzel geteilt", schreibt Eidt. sb