Eggolsheim stellt die Gräber her
Autor: Sylvia Hubele
Eggolsheim, Freitag, 05. Februar 2016
Die Arbeiten auf dem örtlichen Friedhof übernimmt die Gemeinde künftig selbst. Zwei Angebote aus der Privatwirtschaft lehnt der Gemeinderat aus Kostengründen ab.
Da die Firma Bähr ab März nicht mehr für die Friedhöfe in Eggolsheim zur Verfügung steht, hat die Gemeinde die Grabherstellungen öffentlich ausgeschrieben. Die zwei eingereichten Angebote gingen allerdings weit über marktübliche Preise hinaus und lagen doppelt so hoch wie die bisher gezahlten Preise.
Da es allerdings nicht zulässig ist, eine Ausschreibung nachzubessern oder das Angebot noch einmal neu auszuschreiben, legte die Verwaltung den Marktgemeinderäten eine Rechnung vor, wie teuer es wäre, wenn Eggolsheim die Gräber künftig in Eigenregie ausheben und wieder verfüllen würde - schließlich müssten dafür ein Lkw mit Anbaukran, ein Minibagger und diverse andere Werkzeuge angeschafft werden.
Hans-Jürgen Dittmann (CSU) fragte nach, ob die Kalkulation auch dann noch aufgehe, wenn es mehr Urnengräber gebe? Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) wies darauf hin, dass der Minibagger und Lkw vom Bauhof auch bei anderen Arbeiten gut eingesetzt werden könne: "Wir könnten dann auch die Gräben neben den Straßen selbst pflegen."
Eine Frage der Gebühren
Die Vertreter des Marktgemeinderates waren einstimmig dafür, dass sämtliche Arbeiten auf den Eggolsheimer Friedhöfen in Eigenregie erledigt werden. "Wir wollen alle mal beerdigt werden", konstatierte Dittmann. Trotzdem müsse später darüber diskutiert werden, ob die Gebühren für die Friedhöfe noch so bleiben können, oder ob sie anzupassen sind: "Wir haben heute schon einen politischen Preis, der die Kosten nicht deckt", mahnte Schwarzmann.
Nach dem Abmarkungsgesetz mussten neue Feldgeschworene durch den Gemeinderat neu bestellt werden. Die Wahl fiel auf Harald Bürger und Martin Dennerlein für Tiefenstürmig, Alfons Pinsel wurde für Eggolsheim von Bürgermeister Schwarzmann vereidigt. Bei der Abstimmung durch die Marktgemeinderäte gab es lediglich eine Gegenstimme.
Da aus dem Flächennutzungsplan für das Gewerbegebiet Eggolsheim am Wertstoffhof laut Schwarzmann keine Rechtssicherheit abzuleiten ist, muss für dieses Gebiet ein Bebauungsplan erstellt werden. Damit das Ingenieurbüro Sauer & Harrer und Team 4 baldmöglichst mit den Planungen beginnen können, gaben die Marktgemeinderäte einstimmig die dafür nötigen Honorare in Höhe von insgesamt rund 20 000 Euro, davon 12 852 Euro für Sauer & Harrer und 7259 Euro für die Grünplanung von Team 4 - aus dem Haushalt frei.
Arbeiten in der Schleuse
Den beiden vorliegenden Bauanträgen stimmten die Marktgemeinderäte einstimmig zu. Das Planungskonzept für die Neugestaltung des Vorplatzes bei der Freiwilligen Feuerwehr Bammersdorf bekam zwei Gegenstimmen. Die Änderung des Bebauungsplanes für das Baugebiet "Am Raschenweiher" in Rettern, wie sie vom Ingenieurbüro Sauer & Harrer vorgelegt wurde, beschloss der Marktgemeinderat mit vier Gegenstimmen. Sämtliche Änderungen treten dann in Kraft, sobald sie öffentlich bekannt gemacht wurden.
Damit an der Schleuse 94 des Ludwig-Donau-Main-Kanals in Eggolsheim die Arbeiten fortgesetzt werden können, vergaben die Mitglieder des Marktgemeinderates mit zwei Gegenstimmen die Erstellung des Fundamentes und der Bodenplatte für den Infopavillon an die Firma Schwarzmann aus Unterstürmig. Die Metallbauarbeiten am Pavillon werden von der Firma Hutzler erledigt.