Ebermannstadter Jungforscher entwickeln eine Tür aus Luft
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Mittwoch, 25. Februar 2015
von unserer Mitarbeiterin Carmen Schwind Ebermannstadt — In dieser Woche ist es wieder so weit: Junge Forscher aus dem Landkreis Forchheim machen sich auf den Weg nach Bayreuth, um...
von unserer Mitarbeiterin Carmen Schwind
Ebermannstadt — In dieser Woche ist es wieder so weit: Junge Forscher aus dem Landkreis Forchheim machen sich auf den Weg nach Bayreuth, um im Rahmen der Aktion "Jugend forscht/ Schüler experimentieren" ihre wissenschaftlichen Ergebnisse zu präsentieren.
Juroren aus Schule, Wirtschaft und Politik werden die ausgestellten Werke prämieren. Für ganz Oberfranken organisiert Michael Bail vom Gymnasium Fränkische Schweiz diese Veranstaltung, was für ihn einen großen Zeitaufwand bedeutet.
"In Oberfranken gehen etwa 160 Projekte mit etwa 300 Schülern an den Start", informiert Bail. Im Gymnasium steht ihm Kollege Frank Ruhland zur Seite, der die jungen Wissenschaftler bei ihren Vorbereitungen unterstützt. "Wir sind seit Jahren als Schule dabei und haben auch schon einige Preise gewonnen", erzählt Ruhland.
In diesem Jahr gehen beispielsweise eine Tür aus Luft an den Start, eine tintensparende Schriftart und die Frage, ob wirklich alles rot ist, was kostet. Themen, über die man nicht ständig nachdenkt. Marie Ruhlands Familie bekam zum Beispiel eine neue Sauna - wie üblich aus Holz.
"Der Verkäufer sprach von einer möglichen Tür aus Luft", erzählt Marie Ruhland. Und so kam ihr, Katharina Betzold und Annalena Riedinger die Idee, diese Lufttür einmal auszuprobieren. "Wir haben eine kleine Sauna aus Holz und Plexiglas mit doppelten Wänden gebaut", erklärt Annalena Riediger. Und Katharina Betzold ergänzt: "Eine Halogenlampe nahmen wir als Ofen und heizten die Sauna auf 40 Grad auf."
Etwas für die Sauna
Zwischen den Wänden zirkuliert Luft, die man an der Tür auch spüren kann.
Danach verglichen die Schülerinnen ihre Ergebnisse mit der Sauna ohne Tür und mit Glastür. "Der Stromverbrauch ist fast so gut wie bei einer echten Tür, deshalb könnte das was für Hotelsaunen sein", erklärt Katharina Betzold.
Ihren Kollegen Simon Reichel, Niklas Hutt und Niels Beese war dagegen aufgefallen, dass in der Schule viel gedruckt wird und sie machten sich Gedanken über eine tintensparende Schriftart. "Zuerst fanden wir heraus, dass Garamond am wenigsten Tinte verbraucht", informiert Niels Beese. Dann haben sie selbst eine Schriftart entwickelt, die noch sparsamer sei, erklärt Niklas Hutt. Diese wurde Sinini getauft und enthält im Namen die ersten beiden Buchstaben jedes Vornamens.
"Wir haben berechnet, dass man aus einer Tintenpatrone etwa 78 Seiten mehr herausholen könnte; was bedeutet, dass unsere Schule fast 7000 Euro sparen könnte."
Auf einer Seminarfahrt nach Dijon war wiederum Sandra Hübner der Gedanke gekommen, ob man am Aussehen eines Rotweines erkennen könnte, wie teuer der ist. Ihr methodischer Ansatz war, mit Hilfe eines Photometers die Farbstoffe zweier teurer und zweier günstiger Rotweine zu ermitteln.Und tatsächlich, billigere Rotweine enthalten weniger Farbstoffe.
Eine Frage der Farbe
In der Realität war das Ergebnis aber ein anderes. 13 Probanden wurden je vier Gläser der unterschiedlich teuren Weine vorgesetzt. Sie durften nicht probieren und auch nicht am Wein riechen. "Hier wurde auch die teuersten am häufigsten erkannt, aber fast genauso oft die zweitgünstigsten", erzählt Sandra Hübner. So gilt auch hier: Über Farbe lässt sich nicht streiten.