Ebelsbacher Schulleben macht Sorge
Autor: Günther Geiling
Ebelsbach, Freitag, 31. Juli 2015
Bildung Im Schulverband läuft es nicht rund. Die Verbandsversammlung für die Mittelschule vertagte die Etatberatung. Offene Fragen wurden nichtöffentlich behandelt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen geht dramatisch nach unten.
von unserem Mitarbeiter Günther Geiling
Ebelsbach — Im Schulstandort Ebelsbach ist derzeit viel in Bewegung. Die Grundschule, die in den letzten Jahren im Schloss Gleisenau untergebracht war, ist nun wieder mit zwei Klassen im großen Schulgebäude an der "Oberen Heuernte". Im nächsten Jahr wird die Grundschule in Stettfeld aufgegeben und ebenfalls nach Ebelsbach verlegt. Die Mittelschulklassen sollen trotz des Raumengpasses in Eltmann und trotz des vorhandenen und sanierten Schulhauses in Ebelsbach die Gemeinde Ebelsbach verlassen und über den Main nach Eltmann ziehen.
Vor diesem Hintergrund fanden die Schulverbandssitzungen für die Grundschule und für die Mittelschule statt.
Während beim Grundschulverband der Haushalt für das Jahr 2015 einmütig beschlossen wurde, verlief die Sitzung des Schulverbandes Ebelsbach für die Mittelschule ganz anders.
Die Schulverbandsversammlung der Mittelschule, die abhängig ist von den Schülerzahlen der beteiligten Gemeinden, besteht nur aus den vier Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden Ebelsbach, Breitbrunn, Kirchlauter und Stettfeld. Nur noch 75 Schüler besuchen die Mittelschule. Sie kommen aus Ebelsbach (41), Breitbrunn (15), Kirchlauter (14) und Stettfeld (fünf). Verbandsvorsitzender ist der Ebelsbacher Erste Bürgermeister Walter Ziegler (BNL).
Schon im Vorfeld der Sitzung hatten einige Bürgermeister durchblicken lassen, dass bei dieser Sitzung einiges auf den Tisch kommen und geklärt werden müsse. Und dies wurde bei der Eröffnung deutlich.
Bürgermeister Alfons Hartlieb (CSU) aus Stettfeld beantragte, die öffentliche Sitzung nach hinten zu verschieben und erst mit einer nichtöffentlichen Sitzung zu beginnen. Vorsitzender Walter Ziegler sah dafür keinen Anlass, weil die Probleme, die möglicherweise zur Sprache kommen sollen, den Haushalt des Schulverbandes nicht tangierten. Dennoch kam es zur Abstimmung, und mit 3:1 Stimmen folgten die "auswärtigen Bürgermeister"dem Antrag von Alfons Hartlieb. Die Öffentlichkeit war damit ausgeschlossen und bekam nicht mit, welche Probleme die Bürgermeister erst einmal "unter sich" klären wollten.
Nun kann die Öffentlichkeit nur vermuten, welche Punkte so strittig sind, dass die Beratung des Haushalts für 2015 "platzte". Wie unsere Zeitung im Vorfeld aus verschiedenen Gesprächen erfahren hat, ging es offenbar um einen ganzen Katalog von Fragen, die im Zusammenhang mit dieser Schulhausrochade und mit der Nutzung des
Schulhauses in Ebelsbach stehen. Es beginnt mit dem Punkt, dass die Grundstücksverhältnisse für das Schulhaus in Ebelsbach anscheinend nicht eindeutig geklärt sind und die Gemeinde Ebelsbach einen Teil des Grundstückes nun anderweitig für sich nutzen will. Andererseits wurden Mietverträge, unter anderem durch eine neue Nutzung der Grundschule, bis jetzt auf die lange Bank geschoben. Und die Gemeinde Ebelsbach hat neue Nutzungen durch Mittagsbetreuung und Bücherei zugelassen, ohne mit den anderen Schulverbandsmitgliedern oder Bürgermeistern eine Kostenregelung abzustimmen.
Die Beantwortung dieser und möglicherweise weiterer Fragen in der nichtöffentlichen Sitzung hat anscheinend kein befriedigendes Ergebnis gebracht. Denn der Haushalt 2015 wurde nicht mehr beraten. Das soll nun in einer Sitzung im Oktober und damit fast zum Ende des Haushaltsjahres geschehen.