Ebelsbach hält an Planungen fest
Autor: Günther Geiling
Ebelsbach, Donnerstag, 23. April 2020
Der Gemeinderat brachte die Ausweisung des Baugebietes "Am Herrenwald" weiter voran - trotz der Proteste.
Die Aufstellung des Bebauungsplanes "Am Herrenwald" auf der Anhöhe über Ebelsbach erregte in der letzten Sitzung des Ebelsbacher Gemeinderates in dieser Wahlperiode noch einmal die Gemüter.
Strittig ist vor allem die Erschließung des geplanten Wohngebietes, auf dem rund 100 Bauparzellen entstehen sollen. Wegen der teilweise engen Zufahrten durch Gleisenau gibt es heftige Proteste. Sie gipfelten in einem Bürgerbegehren, das der Gemeinderat zuvor schon abgelehnt hatte. Der Gemeinderat brachte in der Sitzung am Mittwoch die Planungen trotz des Widerstandes weiter voran.
Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange (Behörden, Verbände) zum geplanten Baugebiet wurden ausgiebig erörtert und ergänzt. Schließlich wurde die Verwaltung beauftragt, das Verfahren fortzusetzen und den Plan für weitere Stellungnahmen noch einmal zwei Wochen auszulegen.
Antrag auf Vertagung
Gemeinderat Gerald Makowski (CSU) nahm gleich zu Beginn zum Tagesordnungspunkt "Bebauungsplan am Herrenwald" Stellung und beantragte, dieses Thema nicht mehr im alten Gemeinderat zu behandeln, sondern dem neuen Gremium zu überlassen. Dem widersprach Gemeinderat Helmut Zirnsak (BNL). "Von solch einer Vorgehensweise würde ich mich diskriminiert fühlen. Da hätte ich dann gleich gar nicht kommen müssen. In anderen Gremien werden in der letzten Sitzung sogar noch Haushalte beraten."
Die beantragte Absetzung wurde mit 10:7 Stimmen gegen den Willen der CSU-Fraktion abgelehnt.
Helmut Zirnsak forderte dann eine Information über das Gespräch der Bürgerinitiative mit Zweitem Bürgermeister Martin Horn (SPD), über das der FT berichtete. Horn, der künftig der Bürgermeister von Ebelsbach sein wird, stellte klar, dass man darüber Stillschweigen vereinbart habe und er heute in der nichtöffentlichen Sitzung darüber berichten wolle. Er stehe zu seinem Wort und werde dies dann so tun, sagte er.
Gerald Makowski verwies darauf, dass auch er den Vorschlag zu einem "runden Tisch" eingebracht habe. Dann hätte man drei bis sechs Monate Zeit gehabt zu diskutieren. Martin Horn meinte: "Heute geht es ja nur um den Auslegungsbeschluss und wir beschließen keine Fakten."