E-Call foppt mehrfach die Feuerwehr
Autor: Redaktion
Erlangen, Dienstag, 06. August 2019
Die "Unfallserie" im Bereich ist Tennenlohe geklärt.
Seit Ende Mai wurden die Erlanger Einsatzkräfte mehrfach zu Verkehrsunfällen alarmiert, bei denen die Unfallstellen trotz intensiver Suche nicht gefunden werden konnten. Einsätze dieser Art sind für die Kräfte immer besonders unglücklich, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich der Unfall an anderer Stelle befindet und deshalb die Hilfe nicht rechtzeitig ankommt.
In diesem Fall lag jedoch eine andere Situation vor, teilt die Erlanger Feuerwehr mit: Die Integrierte Leitstelle Nürnberg (ILS) erhielt automatisierte Notrufe eines Fahrzeuges (sogenannte eCalls), mit der Meldung, dass sich ein Unfall ereig-net habe. Mit dieser Information erfolgt eine Alarmierung der zuständigen Feuerwehren, Rettungsdienstkräfte und der Polizei.
Mysteriöse Ursache
Da zum wiederholten Male kein Auslösegrund oder Unfall an den automatisch gesendeten Örtlichkeiten festgestellt werden konnte und eine Zuordnung der übersandten Daten zu angemeldeten Fahrzeugen nicht möglich war, fragte die ILS ebei der Bundesnetzagentur nach. Parallel erkundigte sich die Feuerwehr Erlangen auf den örtlichen Schrottplätzen, um auszuschließen, dass die Ursache ein abgestellten Unfallwrack ist.
Nachdem am vergangenen Mittwoch erneut die Einsatzkräfte im größeren Umfang nach Tennenlohe gerufen worden waren, nahm das zuständige Sachgebiet Einsatzvorbereitung Kontakt mit den Unternehmen aus der Automobilzulieferungsbranche am Standort Tennenlohe auf.
Dort wurde nach kurzer, aber intensiver Suche ein Unternehmen ermittelt, das an der Entwicklung solcher Notrufsysteme beteiligt ist. Da war es nicht mehr weit bis zur Aufklärung. Durch einen Schaden der Konfigurationsdatei eines Testgeräts wurde bei Auslösung der "eCall"-Funktion nicht die Notfallleitstelle des Herstellers kontaktiert, sondern direkt die Leitstelle in Nürnberg, die dann von einem echten Einsatz ausgehen musste.
Die Mitarbeiter des Unternehmens konnten diesen Fehler in der Programmierung selbst nicht feststellen. Durch Zufall kam auch die durch die ILS-Recherche über die Bundesnetzagentur etwas später am selben Tag zum gleichen Ergebnis bzw. Unternehmen, teilt Brandamtsrat Christian Seitz weiter mit.
Sofort außer Betrieb genommen
Die Tennenloher Firma hat nach Bekanntwerden des Fehlers sofort das Gerät außer Betrieb genommen und wird erst nach dem Umprogrammieren die Tests fortsetzen.