Die Berliner Sängerin Ulla Meinecke gastierte mit ihrem musikalischen Begleiter, dem Gitarristen Ingo York, erstmals zu einer Lesung in Haßfurt. Meineckes Texte und Musik stimmen nachdenklich und sind intensiv.
Sie geben alles für ihr Publikum, denn sie sind Musiker aus Leidenschaft. Eine Erkältung und selbst Fieber konnten die Liedermacherin, Sängerin und Autorin Ulla Meinecke und den Gitarristen Ingo York nicht abhalten, ihre musikalische Lesung beim Kulturamt Haßfurt vollendet zu gestalten. Die Zuhörer in der voll besetzten Rathaushalle dankten den Künstlern am Ende mit langem Applaus für das faszinierende Erlebnis aus Gesang, Musik und Poesie.
Ulla Meinecke ist die Wegbereiterin und Grande Dame des Deutsch-Pop, eine wahre Musiklegende, die immer noch voller Energie agiert und sowohl mit ihrer Band als auch mit ihren musikalischen Lesungen beeindruckt. "Meine heilige Dreifaltigkeit ist Schlaf, Musik und die Liebe", verkündete sie bei ihrem Auftritt in Haßfurt, wo sie ihr drittes Buch "Ungerecht wie die Liebe" vorstellte und viele ihrer bekannten, wenn auch nicht alle von ihr selbst geschriebenen, Lieder intonierte.
Das waren Songs wie "Wenn zwei zueinander passen", "Wenn wir Glück haben", "Ein Schritt vor und zwei zurück", "Die Frau nach Mitternacht", "Ich bin zu alt" oder "Schlaf", in denen sie auf die ihr eigene Art über das Leben und die Liebe sinniert.
Mit all ihrer Leidenschaft, Kraft und Erfahrung, mit poetischen, verschmitzten und ehrlichen Texten und mit einer ausdrucksstarken Stimme, die tief, sonor und samtig klingt. Mit Ingo York an ihrer Seite hat sie schon Hunderte solcher Lesungen bestritten, und so sind die beiden ein eingespieltes Team, das mit viel Humor auf der Bühne agiert. Niemand kann sich der Bühnenpräsenz von Ulla Meinecke und dem wunderbaren Spiel des Gitarristen entziehen. Zumindest niemand, der diese verträumten, nachdenklich machenden, beseelten und kraftvollen Lieder liebt, die darin besungenen Lebensweisheiten nachvollziehen kann und sich von den Melodien magisch angezogen fühlt.
Besondere Schmankerl waren "Walking in Memphis" von Mark Cohn und "Blackbird" von den Beatles, das Ulla Meinecke als zweite Zugabe darbot. Zwischendurch las sie Passagen aus ihrem Buch "Ungerecht wie die Liebe". Darin hat die selbst ernannte Hardcore-Romantikerin sechs humorvoll-ironische Geschichten über die Liebe veröffentlicht, mit denen sie in den Bann zu ziehen wusste.
Nach dem begeisterten Schlussapplaus und zwei Zugaben wies Ulla Meinecke auf das nun veröffentlichte Doppel-Live-Album "Wir warn mit Dir bei Rigoletto, Boss!" hin, das sechs Titel enthält, die bisher auf keinem ihrer Alben erschienen sind, und das es nur bei den Lesungen und Konzerten sowie auf ihrer Homepage
www.ulla-meinecke.de zu erwerben gibt.