Druckartikel: Durch die Kriegswirren trafen sich Manfred und Karin Jenke

Durch die Kriegswirren trafen sich Manfred und Karin Jenke


Autor: Martin Koch

Coburg, Freitag, 28. Sept. 2018

Das war nicht nur einfach ein normaler Gratulationsbesuch des Oberbürgermeisters. Als Norbert Tessmer Manfred und Karin Jenke zur Diamanthochzeit gratulierte, wurde eine Art Treffen mit sehr guten alt...
Manfred und Karin Jenke feierten am Donnerstag ihre diamantene Hochzeit.  Foto: Martin Koch


Das war nicht nur einfach ein normaler Gratulationsbesuch des Oberbürgermeisters. Als Norbert Tessmer Manfred und Karin Jenke zur Diamanthochzeit gratulierte, wurde eine Art Treffen mit sehr guten alten Freunden daraus. Beide Kommunalpolitiker verbindet sehr viel, der Dienst im Bundesgrenzschutz, die gemeinsame Zeit im Coburger Stadtrat. Und immer war Karin Jenke der gute Geist. Sie unterstützt ihren Ehemann Manfred immerhin seit jetzt 60 Ehejahren.

Manfred Jenke und der Oberbürgermeister kennen sich schon länger, als dem Diamantbräutigam Jenke bislang bewusst war. Tessmer erinnerte den Jubilar daran, dass er als junger BGS-Beamter schon bei ihm Rechtskundeunterricht hatte. Stadtrat und Bundesgrenzschutz: Da konnten der Ex-Stadtrat und der amtierende Oberbürgermeister in ihren Erinnerungen schwelgen.

Coburg ist für das Ehepaar Jenke auf jeden Fall zur geliebten Wahlheimat geworden. Beider Wurzeln liegen in Niederschlesien. Manfred Jenke erblickte das Licht der Welt am 10. Mai 1934 in Breslau, seine spätere Ehefrau Karin, geborene Rösler, wurde am 21. Februar 1937 in Schweidnitz geboren. Sie erlernte den Beruf einer Kaufmännischen Angestellten. Die Kriegswirren führten dazu, dass sich Manfreds und Karins Wege kreuzten.

Die jungen Leute trafen sich zum ersten Mal auf dem Weg nach Westdeutschland in einem Waggon. Zuerst fuhr der Zug in die sudetendeutschen Gebiete der Tschechoslowakei. Dort gab es aber keine Quartiere mehr. So endete die gemeinsame Fahrt schließlich in Oberfranken.

In Hohenberg heirateten Manfred und Karin Jenke am 27. September 1958. "Die Ehen werden im Himmel geschlossen", sagt das Jubelpaar noch heute im Rückblick auf sechs Ehejahrzehnte. Und noch im Jahr 1958 wurde Coburg für das junge Ehepaar zur neuen Heimat. Dann kam der Familienzuwachs, 1961 Sohn Jürgen und 1966 Tochter Doreen.

Manfred Jenke war nicht nur beim BGS. Elf Jahre, von 1961 bis 1972, war er bei der damals eigenständigen Stadtpolizei Coburg. Dann ging es wieder zurück zum BGS. 1994 schied er nach 40 Jahren aus dem aktiven Polizeidienst aus. Ein richtiger Ruheständler wurde er nie. Er engagiert sich bis in die Gegenwart für seine schlesische Heimat, war aktives Mitglied beim früheren Coburger Sportverein VfB Coburg 1907, noch eine Gemeinsamkeit mit Norbert Tessmer und dessen Familie.

Und das sind nur zwei von Jenkes ehrenamtlichen Tätigkeiten. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Träger des Ehrenringes der Stadt Coburg und Inhaber des Schlesierkreuzes. "Meine Frau hat mir immer den Rücken freigehalten", sagte er noch einmal ausdrücklich. Denn zur Feier der diamantenen Hochzeit gehörten immer zwei Menschen. mako