Dürre ließ den Umschlag sinken
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Bamberg, Sonntag, 31. März 2019
Das zurückliegende Jahr war im Bamberger Hafen von Rückgängen beim Schiffsgüter- und beim Bahnumschlag geprägt. Im September lädt der Hafen interessierte Bürger wieder zu einem Hafenfest ein.
2018 war in Deutschland das wärmste und eines der trockensten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Über Monate fiel kaum Regen und der Wasserstand an Rhein und Donau sank auf Rekord-Tiefstwerte. Dies wirkte sich auch auf die Geschäfte des Hafens Bamberg aus. Wie die Hafenverwaltung mitteilt, ging der Schiffsgüterumschlag übers Jahr 2018 um 20,2 Prozent auf 215.673 t zurück.
Maßgeblich dafür waren insbesondere Rückgänge bei Dünger, Futtermittel, Steinen und Schrott. Über 35 Prozent des Schiffsgüterumschlags im "bayernhafen Bamberg" entfallen weiterhin auf land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse. Auch beim Bahnumschlag gab es einen Rückgang um 5,2 Prozent auf 305.238 Tonnen - verantwortlich dafür sind insbesondere Rückgänge der Umschlagsmengen bei Mineralöl und Dünger.
Zwei Millionen investiert
Auch 2018 investierte der Hafen Bamberg, der zusammen mit den Hafen-Standorten Aschaffenburg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur "bayernhafen GmbH" gehört, zwei Millionen Euro in den Standort Bamberg: So wurde 2018 ein Schräg- in ein Senkrecht-Ufer umgewandelt und dadurch der Umschlag von und aufs Binnenschiff optimiert; zudem wurden im Hafenbahnhof die bestehenden Holzschwellen durch neue Betonschwellen ausgetauscht und der Kranpark um ein mobiles Umschlaggerät erweitert. "Wir investieren zielgerichtet in unsere Infrastruktur und machen sie dadurch noch effizienter", sagt Michaela Wöhrl, Niederlassungsleiterin des bayernhafen Bamberg. "Für die Hafen-Kunden bedeute das noch mehr Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Planung ihrer logistischen Ketten.
Container-Umschlag steigt stark
Gute Nachrichten gibt es laut Hafenverwaltung vom Container-Umschlag. Mit 29 610 so genannten 20-Fuß-Containern wuchs der Umschlag gegenüber dem Vorjahr um deutliche 18 Prozent. Das KV-Terminal im bayernhafen Bamberg ist seit 2018 über weitere Intermodalzüge mit der deutschen Nordseeküste verbunden: So geht es nun zweimal wöchentlich von und nach Wilhelmshaven und viermal wöchentlich von und nach Hamburg/Bremerhaven. Oberfrankens Unternehmen seien dadurch noch näher am Weltmarkt - für den Import von Vorprodukten, Komponenten und Handelsgütern ebenso wie für den Export regionaler Produkte, stellt Michaela Wöhrl fest.
Im kombinierten Verkehr findet der Großteil des Transports auf der Schiene statt, der LKW sorgt für die regionale Verteilung, den sogenannten Vor- und Rücklauf. Im bayernhafen Bamberg werden weiterhin spezielle Container umgeschlagen, in denen die Bahn Hausmüll für das Müllheizkraftwerk von Erlangen nach Bamberg transportiert.
Wie geht es in diesem Jahr weiter? Für 2019 plant das Unternehmen in Bamberg weitere Investitionen über 700 000 Euro, u.a. eine Optimierung der Straßen, vorbereitende Maßnahmen für Flächenerweiterungen und in die laufende Instandhaltung der Bahninfrastruktur.
Auch bei den Kreuzfahrtschiffen machte sich der Supersommer mit der langen Dürre bemerkbar: 2018 legten im Hafen Bamberg 764 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von rund 124 000 Passagieren an - ein Rückgang um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2019 liegen Anmeldungen für über 830 Hotelschiffe vor. In der Praxis bewährt haben sich laut Hafenverwaltung die gemeinsam mit der Stadt Bamberg und den Kreuzfahrtschiffbetreibern entwickelten Lösungen. Sie sollen die Interessen der Flusskreuzfahrtschiff-Touristen und der Bürgerinnen und Bürger besser miteinander vereinbaren. Dazu gehören u.a. kleinere Gruppen, verschiedene Routen und die Nutzung lokaler Produkte auf den Schiffen.