"Drogen von Gras zu Crystal"
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Pressig, Montag, 19. Januar 2015
Prävention Das Weimarer Kultur-Express-Theater machte in der Grund- und Mittelschule Pressig Station.
von unserem Mitarbeiter
Karl-Heinz Hofmann
Rothenkirchen — Die Grund- und Mittelschule Pressig macht gegen Drogen mobil. Mit mehreren Präventionsveranstaltungen für Schüler, Eltern und Lehrkräfte will man Drogen den Kampf ansagen. Auch wenn keine akuten Fälle bekannt sind, sollte man wachsam sein und durch Information und Aufklärung für Prävention sorgen, erklärt Rektor Reinhard Horn.
Daher habe die Sozialpädagogin Kathlen Ölsner das Weimarer Kultur-Express-Theater zu einem Lehrtheater eingeladen. Dieses fand am gestrigen Montag in der Schulturnhalle in Rothenkirchen für die achten, neunten und zehnten Klassen der Mittelschule Pressig statt. Das Theater "Drogen von Gras zu Crystal" verdeutlichte die tödliche Gefahr und das Leiden, das von Drogenmissbrauch ausgeht.
Anne und Florian zeigen in dem Stück die dramatische Entwicklung einer zunächst vermeintlich harmlos mit Gras beginnenden Sucht. Was zu Beginn wie ein argloses Ausprobieren und ein leichter Joint zu sein scheint, zerstört nach und nach ihre Beziehung, ihr Leben. Aus dem Spaß wird lebensgefährlicher Ernst. In diesem Fall durch Crystal.
Kraftraubender Kampf
Aber es könnte auch jedes andere harte Rauschmittel sein. In dem Stück wird der kraftraubende Kampf gegen die Droge dramaturgisch dargestellt und endet schließlich mit dem Tod von Florian. Vom Joint zu anderen gefährlicheren Suchtstoffen ist es nur ein kleiner Schritt. Einer dieser Stoffe ist das drastisch wirksame Crystal Meth.
Der hohe Wirkstoffgehalt und das starke Abhängigkeitspotential machen Crystal zu einer der gefährlichsten Drogen überhaupt, stellte sich hinterher in einer dem Theaterstück sich anschließenden Diskussion heraus. Die Schüler waren nicht ohne Vorkenntnisse und wussten einige Fragen der Schauspieler zu beantworten. Und sie zeigten sich von der Vorführung beeindruckt. Die Schauspieler Katharina Kraul und Thomas Gabor berichteten in der Diskussion, dass immer mehr Jugendliche Cannabis konsumierten. In den deutschen Städten habe laut Statistik jeder zweite Jugendliche schon einmal gekifft. Das Einstiegsalter liege zwischen 14 und 15 Jahren. Jüngste Forschungen belegten, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sei, die das Suchtverhalten beschleunige. Der Wirkstoff THC mache sehr wohl anfälliger für harte Drogen, warnen Experten. Vor allem für das sich entwickelnde Gehirn von Teenagern könne das verhängnisvolle Folgen haben.
Die Schulleitung der Grund- und Mittelschule Pressig hat sich mit der Sozialpädagogin entschlossen, eine Veranstaltungsreihe zur Drogenprävention durchzuführen. Der Auftakt war dieses Theater. Weiter gehe es mit einem Elternabend (Schüler haben keinen Zutritt) am 22. Februar um 18.30 Uhr mit der Drogenpräventionsbeamtin Karin Brandl; sie wird auch die Lehrerfortbildung am 24. Februar um 14 Uhr durchführen. Im März und April wird es mehrere Veranstaltungen für die achten-, neunten- und zehnten Klassen geben.