Druckartikel: Dritter Bürgermeister Nowak zieht eine Bilanz seines ersten Amtsjahrs

Dritter Bürgermeister Nowak zieht eine Bilanz seines ersten Amtsjahrs


Autor: Edwin Meißinger

Coburg, Montag, 13. April 2015

Coburg — Thomas Nowak zog eine Bilanz seiner fast einjährigen Zeit als Coburgs Dritter Bürgermeister: "Ich möchte heute mal ganz deutlich sagen, dass diese Aufgabe mir unheimlichen...


Coburg — Thomas Nowak zog eine Bilanz seiner fast einjährigen Zeit als Coburgs Dritter Bürgermeister: "Ich möchte heute mal ganz deutlich sagen, dass diese Aufgabe mir unheimlichen Spaß macht." Einschränkend fügte er an: "Allerdings muss man auch bedenken, dass sich manche Wirkung, gerade bei sozialen Aufgaben, nicht sofort entwickelt. Ein Denken in kurzfristiger Haushaltskonsolidierung oder in Haushaltsjahren hilft uns da nicht weiter."
Zum Thema "Flüchtlinge" hob Nowak hervor. "Wir haben in unserer Stadt derzeit aktuell etwa 290 Flüchtlinge." Wie er weiter unterstrich, blieben die Zahlen der Asylanten in Coburg gleich, jedoch kämen jede Woche etwa sechs Menschen mehr nach Coburg. Als Aufgabe stelle sich die Integration dieser Personen deutlich heraus. "Der Schlüssel dazu ist die deutsche Sprache. Leider wird noch immer der Zugang zu Deutsch oder Integrationskursen sehr restriktiv gehandhabt", bedauerte Bürgermeister Nowak.
"Andererseits haben wir auch inzwischen viele, nach der Genfer Konvention anerkannte, Flüchtlinge. Hier müssen wir uns bemühen, die Fähigkeiten zu nutzen. Unser Staat muss schnelle Verfahren zur Anerkennung von Berufsabschlüssen zulassen, und wir müssen sie im Arbeitsprozess integrieren.". Das trage mit dazu bei, dem Fachkräftemangel zu mildern.
Nowak kam auch auf das Bildungshaus Lutherschule zu sprechen. "Mit dem Beschluss des Stadtrats aus dem Januar ist einhergegangen, dass das Kinderhaus Oberer Bürglaß, das Kyrill-Palais, ausziehen muss. In diesem Zusammenhang ist die Idee eines Bildungshauses, Bildung unter einem Dach von ein bis zehn Jahren, geboren worden.
In Bayern wäre das eines der ersten Projekte", so Nowak. Weiter führte er aus, dass im Stadtrat und anderen politischen Gremien, einstimmig der Auftrag erteilt wurde, die Planungen und den Prozess für ein derartiges Konzept ergebnisoffen einzuleiten.
Im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit würden die einzelnen Gemeinden und der Landkreis künftig sinnvoll zusammenarbeiten. So könne man die Kompetenzen und die dadurch entstandenen Synergien nutzen. "Mit zwei Gemeinden des Landkreises haben wir konkrete Verhandlungen zur Übernahme von Standesamtaufgaben aufgenommen", stellte Nowak heraus. Das betreffe unter anderem die Namensrechte und auch Eheschließungsfragen mit ausländischer Beteiligung. In der Stadt Coburg solle ein Kompetenzzentrum für Personenstandsfragen entstehen.
Der SPD-Stadtverband bewilligte sechs Anträge an den Stadtrat und die zuständigen Gremien. Es geht dabei um die Aufwertung des Quartiers am Rittetich mit Naherholungseinrichtung und die Beschränkung des Brunnenmarkts auf die Innenstadt.
Eingriffe in Coburgs Grünzüge sollen bei der Stadtentwicklung vermieden werden. Die Verhandlungen zur Errichtung einer Jugendherberge in Coburg sollen wieder intensiviert werden. Mehr Förderung für den ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr wird gefordert. Außerdem soll die Stadt Paul von Hindenburg, die Ehrenbürgerwürde aberkennen.