Dreschen war einst harte Arbeit
Autor: Andreas Welz
Nedensdorf, Sonntag, 27. August 2017
Zahlreiche Besucher ließen sich beim Dreschfest in Nedensdorf zeigen, wie das Korn früher verarbeitet wurde. Die Dorfmitte wurde so zu einem Ort voller Nostalgie - und ein Ort, an dem auch Hobbyfotografen ihre Motive fanden.
Niklas und Kilian waren mit die wichtigsten Männer beim Dreschfest. Die beiden Buben mussten den Weizen wiegen, der von der alten Dreschmaschine ausgespukt wurde. Und die "fütterte" Dreschmeister Georg Pornschlegel mit den Garben, die ihm Tobias Pospischil und Jürgen Bauer zureichten. Die Mitglieder der Dreschgenossenschaft, einer Abteilung des Obst- und Gartenbauvereins unter der Leitung von Carmen Bauer, demonstrierten, wie mühselig Landarbeit in früheren Zeiten war.
Was heutzutage mit Hilfe von Maschinen erledigt wird, war einst anstrengende Handarbeit. Zum Beispiel das Dreschen. Das Korn wurde von Hand geschnitten, zu Garben gebunden, auf Wagen geladen und in die Diele gefahren, wo es im Winter gedroschen wurde. Nach und nach erleichterten Maschinen die Arbeit - Garbenbinder beispielsweise und später die Mähdrescher.
In Nedensdorf diente ein Elektromotor mit 20 PS als Antriebsmaschine. Maschinenführer Ludwig Klemens war stolz auf das Ungetüm. "Wir haben den Motor samt Wagen in einer Scheune gefunden und betriebsfähig gemacht", sagte er. Die Garben wurden mit dem Binder am Mahlberg geerntet und auf einen gummibereiften Anhänger geladen. Der alte Leiterwagen konnte diese Aufgabe nicht mehr übernehmen.