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Drei neue "Siebener" vereidigt


Autor: Gerd Fleischmann

Stockheim, Donnerstag, 01. Dezember 2016

Die Großgemeinde Stockheim hat drei neue Feldgeschworene. Bürgermeister Rainer Detsch nahm im Beisein des Vorsitzenden der Feldgeschworenenvereinigung im La...
Im Stockheimer Rathaus wurden drei neue Feldgeschworene vereidigt (von links): Standartenträger Georg Ziegler, Vorsitzender Baptist Vetter, Gerald Körner, Georg Herrmann, Reinhold Bayer sowie Bürgermeister Rainer Detsch. Foto: Gerd Fleischmann


Die Großgemeinde Stockheim hat drei neue Feldgeschworene. Bürgermeister Rainer Detsch nahm im Beisein des Vorsitzenden der Feldgeschworenenvereinigung im Landkreis Kronach, Baptist Vetter, die Vereidigung von Reinhold Bayer (Neukenroth), Georg Herrmann (Haßlach/Kronach) sowie Gerald Körner (Burggrub) vor. Bei diesem feierlichen Akt waren außerdem die Obmänner Richard Weißerth, Albin Müller und Willi Bischoff sowie Standartenträger Georg Ziegler zugegen.
Die Leistung der Feldgeschworenen sei für den Staat und seine Bürger unverzichtbar. 24 000 "Siebener" in Bayern seien der beste Beweis, so Bürgermeister Detsch. "Die Feldgeschworenen vor Ort genießen das Vertrauen ihrer Mitbürger und kennen die Eigentums- und Grenzverhältnisse in ihrer Heimat. Trotz genauester Technik brauchen wir sie auch künftig zur Eigentumssicherung. Vor allem leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Grenzfrieden und zu einem gutnachbarlichen Auskommen." Daran habe sich über die Jahrhunderte bis heute nichts geändert, betonte der Bürgermeister, der den drei Feldgeschworenen für ihre zukünftige Tätigkeit ein gutes Gelingen wünschte.
Wir haben nun wieder drei neue "Siebener" im Kreise der über 300 Feldgeschworenen, die im Landkreis Kronach tätig seien, stellte erfreut Vorsitzender Baptist Vetter fest. Schließlich sei das Ehrenamt der Feldgeschworenen eines der ältesten noch erhaltenen Ämter der kommunalen Selbstverwaltung in Bayern. Die Landesherren oder reichsfreien Städte erließen Siebenerordnungen, deren älteste in Bayern aus dem Jahre 1306 datiert. Bei der Entwicklung des Bayerischen Kataster- und Vermessungswesens hatten die Feldgeschworenen ihren festen Platz. Sie fungierten neben und mit den staatlichen Vermessungsstellen im kommunalen Ehrenamt. Gemäß Artikel 11 des Bayerischen Abmarkungsgesetztes aus dem Jahr 1981 seien für jede Gemeinde vier bis sieben Feldgeschworene zu bestellen. Die Einrichtung der Feldgeschworenen sei vor allem bürgernah, unterstrich Baptist Vetter die Notwendigkeit dieses Ehrenamtes.
Bei allem Mystischen, das die Zahl Sieben und das Siebenergeheimnis umgebe, erklärte Vetter, seien die Feldgeschworenen kein Geheimbund, sondern eine Einrichtung, die gewissen Rechtsnormen unterworfen sei. So stehe der Feldgeschworene den Bürgern bei allen Grundstücks- und Grenzfragen mit Rat und Tat zur Verfügung. Vorsitzender Vetter abschließend: "Als Hüter der Grenzen und Abmarkungen im Gemeindegebiet arbeiten wir natürlich eng mit den Vermessungsbeamten des ADBV Kulmbach/Kronach zusammen." Gerd Fleischmann