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Drei Minuten fehlen zum Dreier


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Coburg, Sonntag, 15. August 2021

Fussball  In der 85. Minute trifft Vestekicker-Knipser Tevin McCullough zum 1:0 gegen FT Schweinfurt, doch schon zwei Minuten später fällt der Ausgleich. Zuvor bewahrt der starke Coburger Keeper Churilov sein Team vor einem Rückstand.
René Knie (schwarzes Trikot) überzeugte als "Sechser" im Spielaufbau. Hier setzt er sich gegen den Schweinfurter Top-Torjäger Dominik Popp durch, der in der zurückliegenden Landesliga-Saison Torschützenkönig wurde.


Nach der 0:1-Auftakt-Niederlage im Derby gegen Lichtenfels und einem Remis in Euerbach/Kützberg verpasste der mit einer Begegnung im Rückstand befindliche FC Coburg in der Vorrundengruppe 1 der Landesliga Nordwest im Heimspiel gegen die Freien Turner Schweinfurt den anvisierten Befreiungsschlag. In einer kampfbetonten und spielerisch gutklassigen Auseinandersetzung trennten sich beide Klubs 1:1-Unentschieden.

Die stark ersatzgeschwächten Hausherren gingen hoch motiviert und diszipliniert zu Werke und erzielten in der 85. Minute durch einen Treffer von Tevin McCullough die 1:0-Führung und damit den vermeintlichen Siegtreffer. Doch den retten sie aber nicht über die Runden, weil die zu den Kandidaten für das Erreichen der Runde um die Meisterschaft zählenden Gäste im Finish alles auf eine Karte setzten und den Ausgleich erzwangen. Sie hatten vorher mit fünf frischen Kräften ihr Wechselkontingent ausgeschöpft, was letztlich fruchtete.

Dem hatten die Vestekicker auf der Bank mit 17- beziehungsweise 18-jährigen Juniorenspielern und dem nach längerer Auszeit reaktivierten Daniel Sam nicht die gleiche Qualität entgegenzusetzen. Am Ende mussten sie sich bei ihrem in glänzender Form befindlichen Keeper Oleksandr Churilov bedanken, dass sie nicht unter die Räder kamen. In ihrem Statement waren sich die beiden Coaches Lars Müller vom FCC und sein Pendent Adrian Gahn einig. "Unter dem Strich ist diese Punkteteilung absolut korrekt", bekannten sie unisono.

Landesliga Nordwest

FC Coburg - FT Schweinfurt 1:1 (0:0)

Einen gefährlichen Distanzschuss des Ex-Großbardorfers Lukas Dinkel lenkte Churilov über die Querlatte. Nach einem gut getimten Kopfstoß des letztjährigen Landesliga-Torschützenkönigs Dominik Popp rettete Gökhan Sener auf der Torlinie. Langsam fingen sich die Hausherren und wurden ballsicherer. Mit raumgreifenden Diagonalpässen und über die rechte Außenbahn besonders mit Co-Produktionen von Adrian Guhling und Dennis Kolb verschafften sie sich Repekt. Glasklare Torchancen waren aber bis zum Seitenwechsel Mangelware. Der steil geschickte McCullough (27.) blieb am FT-Torhüter Simon Mai hängen, der wenig später einen Schlenzer von Maximilian Weinreich im Nachfassen entschärfte. An einer Flanke von Aykut Civelek, der zum Dreh- und Angelpunkt des FCC avancierte, segelte McCullough, dem es auch zu Beginn der zweiten Halbzeit mehrfach an Fortune fehlte, haarscharf vorbei.

Die Gästeführung hatte der nicht zu neutralisierende Popp (60.) auf dem Fuß, doch Churilov drehte dessen gefühlvollen Flachschuss aus kurzer Distanz mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Der eingewechselte ebenfalls aus Großbardorf nach Schweinfurt gewechselte Adrian Reith (65.) überlupfte Churilov das Leder senkte sich nur um wenige Zentimeter über die Querlatte.

Die Müller-Schützlinge wussten mit Schnellangriffen, bei denen sich der vorbildliche Kapitän Davide Dilauro sowie die beiden Sechser Eric Heinze und Rene Knie häufig in Szene setzten, für Gefahr zu sorgen. Bei einem Kopfball von Sener aus drei Metern zeigte Mai seine Klasse. Dann die 1:0-Führung: Nach einem finalen Pass von Civelek in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr bewies McCullough Durchsetzungsvermögen und vollendete unhaltbar zum 1:0.

Die Turner bliesen zur Attacke und wurden belohnt. Einen Fehlpass der in Bedrängnis geratenden Heimelf machte sich Popp (87.) zunutze und visierte die Querlatte an. A. Reith schnappte sich den Abpraller, staubte zum 1:1 ab und bescherte seinen Farben damit doch noch den späten Punktgewinn.

Trainerstimmen

Lars Müller (FC Coburg): Ich hoffe, dass jetzt bei unserem Stürmer Tevin McCullough, der in den vergangenen Wochen viel gearbeitet hat, der Knoten geplatzt ist. Ein Lob gebührt meiner Mannschaft für ihr forsches Auftreten. Wir haben wiederum über 90 Minuten geackert, aber wie in Euerbach/Kützberg zu viele Chancen ausgelassen.

Adrian Gahn (FT Schweinfurt): Nach einer schwachen Phase in der ersten Halbzeit sind wir mit Elan aus der Kabine gekommen und spielten annehmbar Fußball. Wir glaubten an uns, unsere Moral hat gepasst und wir lieferten dem Widersacher einen offenen Schlagabtausch.