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"Doss doss döss döff?"


Autor: Redaktion

Pfarrweisach, Freitag, 07. Februar 2020

Kabarettist Fred Breunig unterhielt köstlich den Hausfrauentreff in Pfarrweisach.
Fred Breunig trat beim Hausfrauentreff in Pfarrweisach auf. Die 90 Gäste fühlten sich bestens unterhalten. Unser Archivbild ist zuvor bei einer anderen Veranstaltung entstanden.  Foto: Anton Then/Archiv


Dieser Tage war der Kabarettist und Mundartdichter Fred Breunig aus der Rhön beim Hausfrauentreff Ebern und Umgebung in Pfarrweisach zu Gast. 90 Zuhörer erlebten einen gelungenen Abend, schilderte der Hausfrauentreff. Mit seinem Vortrag über den Charakter der Franken, den Dialekt und die Gewohnheiten dieses Menschenschlages brachte der Kabarettist die Leute zum Lachen, bis die Tränen kamen.

Ein Beispiel für die spezielle und kurze Ausdrucksweise der Franken: "Mir gehn naus Mähdröschen." Jeder weiß, was gemeint ist. Im Norden der Republik würde man dafür viel mehr Worte verwenden. Zum Beispiel: "Wir fahren mit der Erntemaschine aufs Feld, um die Ernte einzufahren."

Oder ein Kind stört eine Versammlung in einem Gasthof. Der Franke zu seinem Nachbarn: "Döff doss doss ? (darf das das?)." Der Nachbar weiß, dass das das Kind des Wirtes ist, und er antwortet: "Doss döff doss! (das darf das!)." Darauf der erste: "Doss doss döss döff? (dass das das darf?)." Damit Ende der Diskussion.

Oder jeder weiß, was gemeint ist, wenn es heißt: "Mir schaffen bei die Bosch in die Staubsauger." Man stelle sich nur mal bildlich vor, wie es ist, wenn man "in die Staubsauger schafft".

Mit dem Herdentrieb

Dass der Mensch ein Herdentier ist, zeigte Fred Breunig an folgendem Experiment: "Stellen Sie an einem beliebigen Tag Ihre Mülltonne raus. Schon wackeln die ersten Gardinen. Die Frau zu ihrem Mann: Haben die die Müllabfuhr geändert? Der Mann: Stand nix in der Zeitung. Darauf die Frau: Tu die Mülltonne raus. Zwei Minuten später steht die zweite Mülltonne draußen. Innerhalb von zwölf Minuten stehen die Mülltonnen der ganzen Straße draußen."

Fred Breunig weiter: "Oder nehmen Sie im Winter früh um 4.30 Uhr die Schneeschaufel (wenn gar kein Schnee liegt) und kratzen damit über den trockenen Gehsteig. Innerhalb von Minuten stehen etliche Männer mit Schneeschaufeln draußen. Auf die Frage, was sie hier machen: Wiss mer net, unner Fraa hat uns gschickt."

Das Gehirn von Mann und Frau unterscheide sich grundlegend, meint Breunig. Männer haben ein Schubkastensystem. Ist ein Schubkasten auf, interessiert nur dieser Inhalt. Beispiel: Der Mann will eine Hose kaufen. Schubkasten: Hose kaufen, aus Stoff, Größe 52, Ende.

Die Frau hat ein Gewirr von Kabeln und Drähten mit Querverbindungen und gegenseitigen Kontakten. Beispiel: Hose kaufen. Wo parkt man das Auto? Zu einer neuen Hose gehören ein neues Hemd und eine neue Krawatte. Und weiter: "Wo essen wir danach? Hoffentlich trinkt er nicht wieder so viel Bier."

Der Mann verfügt auch über eine Schublade, in der nichts drin ist, das sogenannte Nixerle. Wenn diese Schublade auf ist, ist es dem Mann möglich, einfach nichts zu denken und nichts zu tun. Fred Breunig: beim weiblichen Geschlecht unmöglich.

In seiner heiteren und humorvollen Art sinnierte der Rhöner über Fußball, Stammtisch, die Arbeitswelt, die Rhön, den Unterschied zwischen Dorf und Stadt und vieles mehr. red