Dorfladen in Marktgraitz: Aller Anfang ist schwer
Autor: Roland Dietz
Marktgraitz, Dienstag, 19. März 2019
Man wird sich weiterhin mit dem Thema "Dorfladen" in Marktgraitz beschäftigen. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig. Bürgermeister Jochen Partheymüller (BB) meinte, dass die Infoveranstaltung mit...
Man wird sich weiterhin mit dem Thema "Dorfladen" in Marktgraitz beschäftigen. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig. Bürgermeister Jochen Partheymüller (BB) meinte, dass die Infoveranstaltung mit Wolfgang Gröll von der Bundesvereinigung Dorfladen-Netzwerk und über 120 Bürgern sehr positiv gewesen sei.
Mit den momentanen Einkaufssituationen seien viele Marktgraitzer unzufrieden. Dennoch sei ein Dorfladen mehr als nur eine Verkaufsmöglichkeit von Direktvermarktern. Bistro, Café, Post oder Lottoannahmestelle sollte eine derartige Einrichtung haben.
Skepsis im Gremium
Richard Geßlein (CSU) war der Meinung, es sei sehr schwer dies umzusetzen. Man brauche Leute im Ehrenamt, die sich ständig darum kümmerten. Wenn man sich noch überlegt, dass wie bei einer Genossenschaft 180 Bürger mit einer Einlage für den Laden von 300 Euro nötig seien, werde es nicht leichter, meinte Georg Bülling (CSU). Um das herauszufinden, müsste eine Umfrage im Ort durchgeführt werden. Irgendjemand müsse federführend sein, denn mit dem Betreiber stehe und falle auch der Erfolg, warf Mathias Partheymüller (FW) ein. Es müsse deshalb erst die Frage nach Mitarbeitern geklärt werden, bevor man weiter an die Bevölkerung hergeht, sagte Richard Geßlein.
Bürgermeister Jochen Partheymüller machte nochmals deutlich, dass bis zu den nächsten Sitzungen Möglichkeiten wie Angebote für eine Zusammenarbeit mit dem Dorfladen-Netzwerk angefordert werden würden.
Eine längere Diskussion gab es auch zum Thema Integrierte ländliche Entwicklung mit den Nachbargemeinden Weidhausen, Sonnefeld und Ebersdorf, wobei der Markt Marktgraitz seine Teilnahme in einer der jüngsten Sitzungen beschlossen hatte. Kernpunkt eines solchen Entwicklungskonzeptes ist die Förderung von gemeinsamen Projektvorhaben bis zu 75 Prozent bzw. 70 000 Euro. Als unschön bezeichneten es einige Räte, dass Gemeinden wie Redwitz oder Marktzeuln nicht dabei seien, aber Mitwitz oder Grub am Forst dazukommen könnten. Gestartet werden soll das Ganze mit einem Auftaktseminar in der Schule für Dorf und Flurentwicklung in Klosterlangheim. Die Kosten für vier Personen aus den Ratsgremium Marktgraitz belaufen sich auf 1600 Euro. Eine Teilnahme ist verpflichtend. Schwerpunktthemen sind dabei Stärken-Schwächen-Analyse der teilnehmenden Kommunen und Erstellung von Aktionsplänen. "Wir haben entschieden, dass wir mit im Boot sind", meinte der Bürgermeister. Die Gemeinderäte bekräftigten dies nochmals einstimmig.
Ein Treffen mit kirchlichen Gremien hat es zum Thema Wärmeanbindung des Kindergartens an die Schule gegeben. Die Energieagentur Nordbayern hatte den Vorschlag gemacht, den Kindergarten über eine Wärmeleitung an die Hackschnitzel-Pelletheizung anzuschließen. Die Heizmöglichkeiten im Kindergarten (Heizkessel) sind veraltet und werden sowieso demnächst ersetzt werden müssen. Nach knapp sieben Jahren hätte sich die geschätzte Investition von 15 000 Euro abzüglich 4500 Zuschuss amortisiert. Da der Betriebsträger die Katholische Kirchenstiftung ist, war es zu einem Gespräch gekommen. Das Ergebnis war, dass grundsätzlich nichts gegen diese Möglichkeit spricht. So werden erst mal die genauen Kosten ermittelt. Dies fand allgemeinen Zuspruch unter den Räten.
3500 Euro für die Fußballer
Diskussionsstoff gab es auch zum Antrag des FC Marktgraitz, mit der Bitte auf einen Zuschuss im Rahmen der kommunalen Sportförderung. Um bedarfsgerechte Sportanlagen zu schaffen, hat der Verein im letzten Jahr den Bau einer Beregnungsanlage und eine aufwendige Platzsanierung durchgeführt. Die Kosten beliefen sich auf rund 35 000 Euro. Die Finanzierung war nicht einfach, da durch den trockenen Sommer die Wasserkosten für die Bewässerung sehr hoch waren. Bürgermeister Jochen Partheymüller meinte dazu: "Ein bisschen was geht immer." Dies sah auch Gemeinderat Anton Hügerich (FW) so. Ein Zuschuss komme indirekt wieder allen zugute. Der Verein leiste prima Jugendarbeit, und das Sportheim selbst sei einer der letzten Anlaufpunkte, wo man sich treffen könne und Vereine ihre Veranstaltungen abhielten. Dies sahen auch die anderen Gemeinderäte so und stimmten einer Bezuschussung von 3500 Euro zu.