Druckartikel: Dominik nutzt den Heimvorteil

Dominik nutzt den Heimvorteil


Autor: Sonny Adam

Ziegelhütten, Samstag, 28. Februar 2015

Englisch  Der 13-Jährige gewinnt den Leserwettbewerb auf Kreisebene und vertritt Kulmbach jetzt auf Bezirksebene.


von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam

Kulmbach — Dominik Gathmann ist 13 Jahre alt. Er geht in die achte Klasse der Hans-Edelmann-Schule in Ziegelhütten. Der große Lese-Freak ist er eigentlich nicht. "Manchmal lese ich Gregs Tagebuch, aber ein englisches Buch habe ich noch nie gesehen", sagt er. "Ich hänge lieber rum, wenn ich frei habe."
Aber in Englisch sei er schon "ganz gut", so Dominik Gathmann. Im Zeugnis stand eine Drei. Was die Aussprache angeht, hat der Achtklässler seine Mitbewerber beim Lesewettbewerb hinter sich gelassen. Das war gar nicht so leicht. Denn von der Hans-Edelmann-Schule beteiligten sich immerhin drei Klassen. Ein Unterschied zwischen dem M-Zug und der Regelklasse wurde nicht gemacht.

Eine Woche lang geübt

Dominik landete auf Platz eins. "Ich habe mich schon auf den Wettbewerb vorbereitet. Ich denke mal, eine Woche lang habe ich den bekannten Text mindestens geübt", verrät er. Selbstbewusst ging er ins Rennen und ließ alles auf sich zukommen. Übertrieben aufgeregt war er nicht, zumindest ließ er es sich nicht anmerken.
Schnell war klar: Dominik Gathmann würde das Heimspiel in der Hans-Edelmann-Schule für sich nutzen können. Er las am flüssigsten und überzeugendsten von allen Teilnehmern.
Bewertet wurden der Vortrag, die Verständlichkeit, die Artikulation, aber auch Intonation, Flüssigkeit und Gesamteindruck. Die Jury bestand aus der Fachberaterin Englisch für den Schulamtsbereich Kulmbach, Thea Xynos, Michael Zeitler aus Neuenmarkt und Christine Baumann von der Hans-Edelmann-Schule.
In der ersten Leserunde konnten die Schüler einen bekannten Text ihrer Wahl vorlesen. In der zweiten Runde ging es dann darum, einen fremden Text zu präsentieren. Christine Baumann beantwortete kurz ein paar Fragen, erklärte unbekannte Wörter. Schon ging es los.

"Schon überrascht"

"Ich bin jetzt schon überrascht", freute sich der 13-Jährige, als die Siegerehrung anstand. Dominik Gathmann hat sich mit seinem Sieg auf Kreisebene für den Oberfrankenwettbewerb qualifiziert. Am 7. Mai darf er Kulmbach an der Regierung für Oberfranken präsentieren. Als bester englischer Leser.
"Es war nicht leicht, den Besten herauszufinden. Denn alle lagen eng beieinander", kommentierte Thea Xynos die Auswahl.
Als Hauptpreis durfte Dominik Gathmann ein Langenscheidt-Lexikon inklusive Online-Zugang mit nach Hause nehmen und eine englische Lektüre aussuchen. Gezielt griff Dominik zu "Murder Weekend", einer spannenden Geschichte. "Ein Krimifan bin ich nicht, aber meine Oma mag Krimis", lachte er. "Vielleicht lese ich das Buch mal."























Doch nicht nur die Leistungen des Sieger sind erwähnenswert, auch Leonie Nestmann (14) aus Mainleus und Lukas Kießling (15) aus Neudrossenfeld haben ihre Sache gut gemacht. Am schwersten im Wettbewerb hatte es Sophie Heiß (13) von der Mittelschule Neuenmarkt-Wirsberg. Sie hatte sich erst am Vormittag des Lesewettbewerbes freiwillig als "Ersatz-Frau" gemeldet, weil der Schulsieger krank war.
"Ich lese schon gerne. Aber wenn ich mich aufraffe, dann eher in Deutsch. Vor allem Romane mag ich", sagte Sophie Heiß




und schlug sich tapfer. Für alle Teilnehmer hatte die Fachberaterin Englisch für den Schulamtsbezirk Kulmbach, Thea Xynos, altersgerechte englische Lektüre parat.
Der Clou: In den Büchern steckte eine CD, um die eigene Aussprache zu kontrollieren. Ein üppiges Büffet, das die Abteilung Soziales der Hans-Edelmann-Schule zusammengestellt hatte, gab es als i-Tüpfelchen obendrein.

Englische Musik hilft

"Ich bin eigentlich gut in Englisch - ich stehe auf einer Drei. Aber ich war am Anfang so aufgeregt", erzählte Leonie Nestmann aus Mainleus. Doch auch sie konnte sich mit ihren Englisch-Kenntnissen beim Wettbewerb sehen beziehungsweise hören lassen.
Der Vierte im Bunde war Lukas Kießling (15). "Ich war früher nicht so gut, aber ich höre immer englische Musik. Und ich mache auch selbst Musik, seitdem geht's besser", erzählte der Neudrossenfelder, der vor allem ein Faible für englischen Rap und Hip Hop hat. Doch hat der Wettbewerb seinen Zweck erfüllt und ihn zum Lesen animiert? "Ach, ich weiß immer nicht, was ich lesen soll", sagt Lukas Kießling und wird wohl auch in Zukunft dabei bleiben, lieber englische Musik zu machen. Der Note tut das mindestens genau so gut.