Doch kein Schlag ins Wasser
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Montag, 01. Juli 2019
Die Bürger rätseln, wie teuer ihnen die Sanierung des Wasserversorgers Frankenwaldgruppe kommt. Ein möglicher Rechtsstreit sorgt für eine Hängepartie. Nun scheint sich aber unerwartet eine Tür aufzutun, die Planungssicherheit bietet.
Veronika Schadeck Kreis Kronach — Egal, wie der Widerspruch der Teuschnitzer gegen den Bescheid der Investitionsumlage entschieden wird, die Bürger werden für die Sanierung des Wasserzweckverbandes Frankenwaldgruppe (FWG) nicht mehr als aktuell kalkuliert belastet werden. Davon ist jedenfalls der Vorsitzende der FWG, Jürgen Baumgärtner, überzeugt.
Die FWG wartet zurzeit auf eine Begründung des Widerspruchs seitens der Teuschnitzer. Der Stadt werden durchaus Erfolgschancen eingeräumt. Auch eine Klage ist nicht ausgeschlossen (wir berichteten).
Jürgen Baumgärtner hat nun den Vorschlag des Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt aufgegriffen. Und er ist begeistert. Ehrhardt will - sollten die Kommunen aufgrund des Widerspruchs der Teuschnitzer - wegen der Investitionsumlage nicht mehr belangt werden können, im äußersten Fall diese Umlagen direkt an die Bürger überweisen.
Auf Anfrage des Fränkischen Tags bekräftigte Ehrhardt nochmals seine Aussage im Stadtrat. Lauenhain sei die einzige Kommune im Stadtgebiet von Ludwigsstadt, die von der FWG ihr Wasser bezieht, so Ehrhardt. Er wolle auf keinen Fall, dass deren Wasserpreis in Höhe von 2,99 Euro netto beziehungsweise ihre Grundgebühr nochmals steigt.
Auch Ludwigsstadt sei wie Teuschnitz eine Konsolidierungsgemeinde, meinte der Bürgermeister. Die Investitionsumlage sei sicherlich eine freiwillige Leistung, aber die Wasserversorgung gehöre nun mal mit zur Daseinsvorsorge. Auch sei es für den Zusammenhalt einer Gemeinde nicht gerade förderlich, wenn die Unterschiede bei den Wasserpreisen zu hoch werden.
Wie bereits berichtet, wurde die Investitionsumlage für die einzelnen Kommunen nach der Anzahl der Bürger und der Hausanschlüsse berechnet. Insgesamt handelt es sich um eine Summe in Höhe von sechs Millionen Euro. Für die Stadt Ludwigsstadt bedeutet dies - anteilig umgelegt auf die bei der FWG angeschlossenen Haushalte und Bürger - eine Summe in Höhe von 131 000 Euro. "Dieses Geld wollen wir in den nächsten Jahren direkt den Lauenhainern zukommen lassen", falls die FWG ihre Bescheide für die Investitionsumlagen zurücknehmen muss. Immerhin wäre das für einen Vier-Personen-Haushalt eine Zuwendung in Höhe von rund 2500 Euro.
Vorschlag geprüft
"Großes Lob für Ehrhardt", ist Baumgärtner begeistert. Der Bürgermeister habe eine Lösung gefunden, welche die Bürger unabhängig vom Ausgang des Widerspruchsverfahrens der Teuschnitzer vor weiteren Kosten bewahren kann. Er habe den Vorschlag prüfen lassen; von rechtlicher Seite aus gebe es keine Bedenken. Es ist ein guter Weg, wenn im schlimmsten Fall die Kommunen ihre finanzielle Unterstützung direkt an ihre Bürger leisten können.