Michael Memmel

Erstaunlich, was sich in sechs Wochen Elternzeit am Redaktions-Schreibtisch so alles aufstaut: ein Bild von Dixi-Klos in Reih und Glied, ein zeitloses Schreiben datiert auf den 00.00.0000, ein Fax mit unleserlicher, aber offenbar heftiger Kritik an dem Starke-Zitat "Die Sandkerwa lebt, sie macht nur eine Denkpause", eine ebenso gallige, wie lustige Bitte um eine Spendenquittung, die üblichen handschriftlichen, schwer zu entziffernden Leserbriefe und natürlich jede Menge Einladungen zu General-, Haupt- und Überhaupt-Versammlungen.
Aus dem kuriosen Sammelsurium sticht noch eine Büchersendung heraus: der Bildband "Taubenhäuser in Europa, Iran und Ägypten". Wohlgemerkt: Gemeint sind nicht Unterkünfte für Gehörlose, sondern Heimstätten für gefiederte Friedenssymbole. Der Verlag verspricht Fotos und Zeichnungen, welche "die Vielfalt des ungewöhnlichen Bautypus" unterstreichen. Bezug zu Bamberg: Fehlanzeige!
Wie flatterte dieses Buch nur auf meinen Schreibtisch? Ein Scherz? Ein Irrläufer? Oder vielleicht ein Wink, ein neues Hobby auszuprobieren? Nein, danke! Da denke ich lieber an die Taubenzüchter unter unseren Lesern und gebe das Exemplar gerne an denjenigen weiter, der als erstes eine E-Mail mit Betreff "Taubenhaus" an redaktion.bamberg@infranken.de schickt. Brieftaube an die Lokalredaktion in der Augustenstraße geht natürlich auch.