Diskussionen um den Radwegausbau in Behringersmühle
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Sonntag, 08. November 2020
Der Markt Gößweinstein soll die zuständigen Behörden auffordern, die Planungen der Radwege von Behringersmühle bis Doos und von Behringersmühle nach Oberailsfeld sowie Pottenstein schnellstmöglich vor...
Der Markt Gößweinstein soll die zuständigen Behörden auffordern, die Planungen der Radwege von Behringersmühle bis Doos und von Behringersmühle nach Oberailsfeld sowie Pottenstein schnellstmöglich vorantreiben und die Umsetzung durchführen. Dies hat die Fraktionsgemeinschaft aus CSU und JUF beantragt. Außerdem sollten die weiteren betroffenen Kommunen Wiesenttal, Ahorntal, Waischenfeld und Pottenstein über diesen Beschluss in Kenntnis gesetzt werden mit der Bitte um Unterstützung dieses Anliegens.
Der Gößweinsteiner Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) sah diesen Antrag sehr skeptisch. Insbesondere störte er sich daran, dass dies der Markt von den Behörden fordern solle. Denn er sei doch ständig im Austausch mit den Behörden und den Bürgermeistern der Nachbargemeinden. Es sei alles in Bearbeitung, sagte Zimmermann. Zufriedenstellend sei es aber noch nicht.
Letztes Jahr wurde eine hohe Priorität verkündet, den Radweg von Doos bis Behringersmühle weiter auszubauen. Schwierig sei hier jedoch die Trassenführung, die durch wertvolle Natur verlaufe. Der Bund Naturschutz habe sich dagegen schon eindeutig positioniert, erklärte Zimmermann. Seit 15 Jahren hätte der Radweg durch das Püttlachtal schon fertig sein sollen, führte Zimmermann aus. Gößweinstein habe in seinem Bereich dazu die Grundstücksverhandlungen bereits erfolgreich geführt. "Was bringt das Ganze mit so einem Beschluss? Deswegen habe ich mit der Beschlussempfehlung so meine Schwierigkeiten", betonte Zimmermann.
Sein Amtsvorgänger Georg Lang (CSU) sah dies anders. "Wir sollten die Bestrebungen, die Radwege zu bauen, noch einmal unterstreichen", forderte er. Und weiter: "Ich denke, dass auch umweltverträgliche Lösungen gefunden werden können." Lang sah den Antrag als Unterstützung für die Fachbehörden. Er betonte die Notwendigkeit des Radwegeausbaus auch in Richtung Tüchersfeld. "Wenn die Nabe an der Radspeiche nicht vorhanden ist, dann fehlt ein ganz elementares Stück im Radwegenetz durch die Fränkische Schweiz", beschrieb es Georg Lang. "Wir fordern sie auf, das ist nicht der richtige Umgangston", gab im Zimmermann jedoch zurück.
Widerstand der Naturschützer
Für den Zweiten Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) ist der Knotenpunkt Behringersmühle seit vielen Jahren notwendig. Allerdings gebe es vehementen Widerstand durch die Naturschützer. "Nicht fordern, unterstützen ja", meinte Bauernschmidt. Zimmermann war schließlich damit einverstanden, den Beschlussvorschlag dahingehend abzuändern, dass der Markt Gößweinstein dies von den Behörden nicht fordere, sondern deren Bestrebungen unterstütze. "Ich bin auch nicht dafür, die Nachbargemeinden über unseren Beschluss zu informieren", ergänzte der Rathauschef. Denn die wüssten lange Bescheid, weil man in ständigem Austausch sei.
Der CSU-JUF-Fraktionschef Maximilian Sebald will die Nachbargemeinden aber dazu auffordern, dass sie dies ebenfalls unterstützen und einen gleichlautenden Beschluss fassen. Als einziger war schließlich Bürgermeister Zimmermann dagegen.