Die Walnuss war schon für die Römer eine göttliche Frucht
Autor: Werner Reißaus
Harsdorf, Dienstag, 17. Oktober 2017
Die Walnuss mit ihrem gesunden Kern stand im Mittelpunkt des Herbstfestes des Obst- und Gartenbauvereins Harsdorf, das dieser im vollen Saal "Zur Tanne" dur...
Die Walnuss mit ihrem gesunden Kern stand im Mittelpunkt des Herbstfestes des Obst- und Gartenbauvereins Harsdorf, das dieser im vollen Saal "Zur Tanne" durchführte. Die Helferinnen und Helfer um Vorsitzende Ulrike Puchta waren sehr kreativ und boten vom selber hergestellten Walnussöl und Walnusslikör bis hin zum Brot mit verschiedenen Nusssorten alles an. Auch eine Nussknacker-Ausstellung aus dem Erzgebirge wurde gezeigt.
Unter den Besuchern war auch Kreisfachberater Friedhelm Haun, der feststellte, dass die Walnuss schon bei den Römern sehr geschätzt wurde: "Sie haben sie in ihrem ganzen Reich verbreitet und so auch im südlichen Deutschland. Ihr Name für die Nuss war ,Jovis glans', was so viel heißt wie ,Eichel des Jupiter'. Die Nuss muss also für die Römer eine wahrhaft göttliche Frucht gewesen sein." Die Deutschen nannten sie nach den Welschen, also "Welschnuss" oder dann "Walnuss". Haun weiter: "Die Walnuss ist als Hausbaum sehr beliebt. Sie spendet Schatten und Früchte und vertreibt schließlich noch lästige Insekten durch ausströmende ätherische Öle."
Ein Walnussbaum ist ein Schwachzehrer, gedeiht auf ärmeren, steinigen Böden, mag es aber auch humos. Die Sämlinge zieht man schon am späteren Standort oder verpflanzt sie einjährig. Setzt man den Walnussbaum auf das eigene Grundstück, muss man beachten, dass er stärker wächst als andere Obstbäume. Kreisfachberater Friedhelm Haun: "Das kann man sich bei einem Sämling von 30 cm Höhe kaum vorstellen. Man muss ihn mindestens sechs Meter von den vorhandenen Gebäuden abrücken. Auch darf man ihm nicht übelnehmen, dass er selten einen geraden Stamm ausbildet." Der Baum braucht keinen Erziehungsschnitt wie das Kernobst, trotzdem sollte man die Krone bei Fehlwüchsen korrigieren, um eine gleichmäßige Krone zu erzielen.
Am Anfang wächst der Walnussbaum eher zögerlich, zuerst bildet sich nämlich ein ausgedehntes Wurzelwerk aus. Nach circa zehn Jahren schiebt er stark und fängt nach dieser Zeit auch mit dem Fruchten an. Die starke Wachstumsphase dauert etwa bis zum 30. Lebensjahr, danach geht die Krone etwas in die Breite, die Hauptphase der Fruchtbildung setzt ein. Dann kann der Baum bis zu 75 Kilogramm Nüsse tragen. Zwischen 60 und 80 Jahren setzt die Altersphase ein, wobei die Erträge zurückgehen und sich Pilzbewuchs am Stamm einstellen kann. Die Lebenserwartung ist je nach Standort mit 100 bis 150 Jahren anzusetzen. Rei.