Die vielen Begehren des B.G.
Autor: Michael Busch
Herzogenaurach, Donnerstag, 19. Oktober 2017
Es braucht wohl tatsächlich einen genaueren Blick auf den Mitinitiator des Bürgerbegehrens. Er sieht sich selber als "Held für den Bürger", doch unangenehme...
Es braucht wohl tatsächlich einen genaueren Blick auf den Mitinitiator des Bürgerbegehrens. Er sieht sich selber als "Held für den Bürger", doch unangenehme Fragen beantwortet er offensichtlich nicht gerne. Das, was die Weisendorferin schildert, ist kein Einzelfall. Auch ich als Mitglied der Herzogenauracher Redaktion bin bei dem "Social-Media-Experten", wie Gillich sich selber gerne tituliert, auf diversen Facebook-Seiten gesperrt. Meinung, geschweige denn Meinungsvielfalt, ist nicht gewünscht.
Der Redakteur, dem Gillich gerne vorwirft, dass er ein Auslaufmodell sei, bekommt Bauchschmerzen, wenn man auf das Wirken schaut. Natürlich steht es jedem Bürger zu, sich politisch zu engagieren. Aber Journalisten sollten da aus guten Grunde zurückhaltend sein. Der "Kollege" betreibt ein journalistisches Portal, hängt sich aber massiv in die Politik vor Ort rein, ohne dies klar nach außen zu kommunizieren. Das ist unsauber.
Genauso unsauber, wie so manches Geschriebene. So schreibt Gillich auf einer Homepage: "Allein Social Media Netzwerke wie Twitter und Facebook haben im Jahr 2016 in Deutschland Zeitungen als wichtigste Nachrichtenquelle überholt." Wer genauer hinschaut und richtig recherchiert, wird zum Beispiel auf die Untersuchung des Hans-Bredow-Instituts stoßen.
Dort heißt es, dass das Fernsehen die wichtigste Nachrichtenquelle ist; beim Internet wird nicht einmal unterschieden, ob die erfolgreichen Kanäle von Medienhäusern sind - und ganz und gar nicht wird beschrieben, welche Medien die höchste Glaubwürdigkeit besitzen. Da steht das Internet nämlich ganz schlecht da. Und das liegt auch an solchen Praktiken, wie sie zurzeit in Herzogenaurach stattfinden. Denn eines machen echte Journalisten: Mit offenen Karten spielen!