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Die Toten müssen es in Eggolsheim richten


Autor: Redaktion

Eggolsheim, Sonntag, 06. Dezember 2020

Zum Bericht "Für fünf Gruppen" vom 3. Dezember: Im Artikel wurden auch neue Friedhofsgebühren für den Markt Eggolsheim dargestellt. Als ich die neuen Kosten gelesen habe, konnte ich es fast nicht glau...


Zum Bericht "Für fünf Gruppen" vom 3. Dezember: Im Artikel wurden auch neue Friedhofsgebühren für den Markt Eggolsheim dargestellt. Als ich die neuen Kosten gelesen habe, konnte ich es fast nicht glauben. Eine normale Erdbestattung kostet jetzt 950 Euro statt bisher 600 Euro. Das ist eine Erhöhung von 58,3 Prozent.

In Forchheim kostet eine vergleichbare Bestattung circa 400 Euro. Ich weiß, dass der Markt Eggolsheim mit seinem Bürgermeister Claus Schwarzmann die Kosten und die Schulden für die Bürger während seiner Amtsperioden enorm in die Höhe getrieben hat. So ist Eggolsheim der Markt mit den höchsten Hebesätzen für die Grundsteuer, mit der absolut höchsten Pro-Kopf-Verschuldung und jetzt auch noch führend mit den höchsten Friedhofsgebühren im Landkreis Forchheim oder vielleicht sogar in ganz Bayern.

Schade, dass jetzt scheinbar die Toten die enormen Gemeindeschulden abbezahlen müssen! Vielleicht muss man sich jetzt als Eggolsheimer in Forchheim beerdigen lassen. Zusätzlich wurde kurz nach Beginn der neuen Amtszeit im Juni 2020 auch noch die Satzung für die Ortskernsanierung festgelegt, die Eggolsheim zu einem Museumsdorf machen soll laut der vorgestellten Fibel. Innerhalb des Ortskerns sind alle Renovierungen oder zum Beispiel ein neuer Briefkasten jetzt mit der Gemeindeverwaltung abzustimmen. Auch diese Maßnahme ist mit enormen Mehrkosten für die Bürger verbunden und zieht einen gewaltigen Verwaltungsaufwand mit sich.

Jetzt wurde mit der gleichen Firma, die auch Isek (Integrierte städtebauliche Entwicklung) in Eggolsheim geleitet hat, mit Beraterkosten von mehr als 300 000 Euro plus 30 000 Euro für ein Verkehrsgutachten scheinbar wieder ein neuer Beratervertrag geschlossen. Diese Firma hat aber auch keinerlei Einwände gehabt, als die Gemeinde in die von Isek festgelegten Sondergebiete (Nutzung nur für Schulen, Heime oder Kitas im nördlichen Außenbereich) plötzlich für die Bebauung mit privaten Häusern zwecks Tilgung der enormen Schulden freigeben hat.

Jetzt will die Gemeinde einen neuen, sehr teueren Bauplatz am Sportheim für eine Kita kaufen, der aber genau in der anderen Richtung des Ortskerns, südlicher Außenbereich, liegt. Die sogenannte "soziale Achse", wo bereits die Schule, Kindergarten und Seniorenheim gebaut wurden, wird jetzt auch wieder ignoriert. Dieser jetzt neu benötigte Bauplatz war im ehemals durch Isek geschützten Bereich Baugebiet "Schirnaidler Straße" bereits im Besitz der Marktgemeinde. O Schilda Eggolsheim!

Wenn man nur einige Monate zurückblickt und sich an die schamlose Übergehung der Isek-Vorgaben für das Baugebiet "Schirnaidler Straße" durch die Marktgemeinde in Erinnerung bringt, fragt man sich: Für wen gelten denn alle diese Vorgaben der Berater? Scheinbar nicht für den Bürgermeister und seinen Gemeinderat.

Für was brauchen wir Eggolsheimer solche Steuergeld-Vernichtungsmaßnahmen eigentlich, an die sich dann plötzlich aus der Gemeindeverwaltung niemand mehr zu halten hat? Alle diese Maßnahmen wären vor der Bürgermeisterwahl 2020 nicht durchsetzbar gewesen, denn dann wäre die Bürgermeisterwahl anders ausgegangen. Werner Fechner

Eggolsheim