Die Suche nach einer gerechten Lösung
Autor: Klaus Klaschka
Presseck, Freitag, 19. November 2021
Versammlung Ein großer Teil der Kosten für die Sanierung der Pressecker Trinkwasserversorgung wird auf die Nutzer umgelegt. Wie hoch die Gebühren steigen werden, konnte Bürgermeister Christian Ruppert noch nicht sagen.
Die Erneuerung der Pressecker Wasserversorgung wird eine Generationenaufgabe. Ein erster Abschnitt ist bereits in Bau. Der wird zwar durch den Freistaat zu etwa 50 Prozent gefördert, die andere Hälfte muss aber auf die Bürger umgelegt werden. Diese sogenannten Verbesserungsbeiträge treffen alle Wasserbezieher nach einem bestimmten Schlüssel.
Fragen, wie viel das für jeden in Euro und Cent bedeuten würde, konnte Bürgermeister Christian Ruppert in der Bürgerversammlung allerdings nicht beantworten - nur, dass vermutlich um die eine Million Euro von den etwa 1800 Bürgern bezahlt werden muss.
Mittlerweile sind sechs Kilometer Leitungen verlegt, 13 Kilometer werden im ersten Bauabschnitt erneuert. Das bedeute eine Investition von 1,588 Millionen Euro plus 172 000 Euro für Planungen, überschlug Ruppert die finanzielle Seite. Die Summen müsse die Gemeinde zunächst vorfinanzieren. Deshalb habe der Zweckverband die Wasserbezieher angeschrieben und ihnen die Möglichkeit von Vorauszahlungen angeboten.
"155 250 Euro sind dafür bisher eingegangen", sagte Frank Wunner. Der Geschäftsleiter und Kämmerer der Gemeinde ist auch Vorsitzender des Zweckverbands. Die Vorauszahlungen werden ihm zufolge den jeweiligen Anwesen gutgeschrieben, sie verringern die notwendigen Kredite für die Vorfinanzierung und durch die Einsparung von Zinsen auch die Gesamtkosten.
Für die Aufteilung der Verbessungsbeiträge ist laut Ruppert ein spezialisiertes Büro beauftragt. Dessen Mitarbeiter würden sich sämtliche Anwesen ansehen und sie entsprechend klassifizieren. Denn berücksichtigt werden pro Anwesen die Grundstücksgröße und die Wohnfläche der mit Wasser versorgten Räume; davon das Grundstück zu einem Drittel und das Haus zu zwei Dritteln, so dass grob gesagt kleine Anwesen mit nur einem Vorgärtchen weniger belastet werden als große Häuser mit einem Park drumherum.
Komplizierter wird es bei landwirtschaftlichen Anwesen. Dort muss der Wohnanteil ohne Ställe und Scheunen und der dazugehörige Teil am Gesamtgrundstück festgestellt werden. Allerdings werden auch Ställe mit Wasserversorgung berücksichtigt, selbst wenn darin keine Tiere mehr gehalten werden. Deshalb wies Ruppert die betroffenen Landwirte darauf hin, nicht mehr genutzte Ställe von der Wasserversorgung zu trennen. Nur den Wasserhahn zu schließen oder die Stallleitung abzusperren, genüge nicht.