Neustadt — Aus der Ketschenbacher Straße stammt in diesem Jahr der große Christbaum auf dem Marktplatz. In einer - wie jedes Jahr - spektakulären Aktion ist gestern die über 14 Meter hohe Edeltanne aus dem Garten der Familie Linke in die Innenstadt transportiert worden.
Für einen der Beteiligten war es eine ganz besondere Angelegenheit: Wolfgang Hammerlindl. Der Vorarbeiter der Kolonne für städtische Grünanlagen und Waldbesitz fällte zum letzten Mal in seinem langen Berufsleben den Neustadter Christbaum. Ende des Jahres geht Hammerlindl in Ruhestand. Wie oft er schon den Neustadter Christbaum ausgesucht, umgelegt und auf den Markt transportiert hat - das wusste nicht einmal Gerhard Reh. "Er macht das eigentlich schon immer", sagte der Bauhofleiter nach kurzer Überlegung.
Das Ausscheiden seines erfahrenen Kollegen ist aber nicht das einzige Problem, mit dem sich Gerhard Reh auseinandersetzen muss. "Mir gehen allmählich die Christbäume aus", sagte Reh, als am Morgen die große Edeltanne aus der Ketschenbacher Straße abtransportiert wurde. Bislang hatte die Stadt immer Glück und fand Grundstücksbesitzer, die große Tannen aus ihren Gärten entfernt haben wollten. Doch groß, das räumte Reh ein, ist die Auswahl künftig nicht mehr.

Das sind die Kriterien

Zahlenmäßig viele Kriterien sind es eigentlich nicht, die ein künftiger Marktplatz-Christbaum erfüllen muss - aber sie sind wichtig: Alleinstehend sollte er gewachsen (damit er keine kahlen Stellen hat) sowie zwischen 14 und 15 Meter hoch sein. Das war es schon. Das Fällen und den Abtransport des Baumes übernimmt die Stadt, die auch auf Wunsch nach der Weihnachtszeit den Baum zu Brennholz macht und dieses wieder zum Eigentümer zurück bringt. Rund 40 Jahre braucht ein Baum übrigens, bis er die richtige Größe für den Marktplatz hat. Der Baum der Linkes wurde im Jahr 1971 gepflanzt. bk