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Die Störche im Trebgasttal sind noch da


Autor: Dieter Hübner

Trebgast, Mittwoch, 14. Oktober 2015

von unserem Mitarbeiter dieter hübner Trebgast — Etwas verwundert waren Passanten schon, als sie Anfang der Woche zwei Weißstörche in der Wiese neben der Kreisstraße bei Fohlenhof ...
Zwei Störche waren Anfang der Woche noch im Trebgasttal bei Heidelmühle zu beobachten. Foto: Dieter Hübner


von unserem Mitarbeiter dieter hübner

Trebgast — Etwas verwundert waren Passanten schon, als sie Anfang der Woche zwei Weißstörche in der Wiese neben der Kreisstraße bei Fohlenhof gesehen haben. Sollten die nicht längst in Richtung Süden unterwegs sein? "Das ist mittlerweile keine Seltenheit mehr", bestätigt Erich Schiffelholz, Vorsitzender der Kreisgruppe im Landesbund für Vogelschutz, deren Anwesenheit noch um diese Zeit.
Normalerweise verbringt der Weißstorch als klassischer Zugvogel das Winterhalbjahr in Afrika. Einige Weißstörche haben in den letzten Jahren einen neuen Trend geprägt, sparen sich den Flug über die Meerenge von Gibraltar und überwintern in Spanien. Durch die verringerte Zugstrecke ergeben sich auch Verschiebungen ihres Verhaltens, sodass jedes Jahr Störche auffallen, die tatsächlich erst im Winter verschwinden.
"Wir beobachten, dass unser Weißstorch-Schutzprogramm, das wir seit 1984 im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt durchführen, sehr erfolgreich ist", ergänzt Schiffelholz. Dazu gehöre auch die Betreuung und Pflege der Nester.
"Vor zwei Jahren haben wir mithilfe des THW die Nistunterlage auf dem Schornstein der Brauerei Schnupp in Altdrossenfeld total erneuert", erinnert sich Erich Schiffelholz. Die besteht aus einem Eisengestell, einem darauf liegenden Holzrost und einem geflochtenen Korb, der mit Weiden aufgefüllt wird. Der Horst wird von den Störchen immer mehr ausgekleidet. Ehrenamtliche Helfer behalten die Brut im Auge und melden ihre Beobachtungen an eine zentrale Stelle in Hilpoltstein.
Drei Brutpaare hatten sich in diesem Sommer in unserer Gegend angesiedelt. Die ersten beiden trafen am 15. und am 21. Februar in Altdrossenfeld ein und zogen drei Jungtiere auf. Das Nest in Bindlach - auf einem Kamin über einem Flachdach der Firma NKD - wurde am 26. Februar von einem Paar besiedelt. Nachwuchs wurde nicht beobachtet. Und am 1. April nahmen zwei Störche den Fabrikschlot einer ehemaligen Büttnerei in Melkendorf in Besitz. Zwei Junge kamen hier zur Welt. Sicherlich hat sich auch die Renaturierung einer Teilstrecke der Trebgast durch das Wasserwirtschaftsamt positiv auf das Nahrungsangebot der Störche in diesem Gebiet ausgewirkt.