Die schönste Nebensache der Welt verbindet auch in Bamberg die Kulturen
Autor: Dietfried Fösel
Bamberg, Dienstag, 04. Juli 2017
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) richtete der Migranten- und Integrationsbeirat (Mib) der Stadt Bamberg unter dem Motto...
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) richtete der Migranten- und Integrationsbeirat (Mib) der Stadt Bamberg unter dem Motto "Fair geht vor - miteinander statt gegeneinander" zum 14. Mal das zweitägige internationale Fußballturnier mit einem großen Fußballfest auf dem Gelände des FC Eintracht Bamberg 2010 an der Armeestraße aus.
In ihren Eröffnungsreden hoben Zweiter Bürgermeister Christian Lange (CSU) und Mib-Vorsitzender Mohamed Hédi Addala die kulturelle Vielfalt der Veranstaltung hervor. Zum Einzug der Mannschaften mit ihren Landesfarben spielte die Stadtkapelle Bamberg auf. 29 Spiele der Damen, Herren und Jugendlichen waren notwendig, um die Sieger 2017 zu ermitteln. Hierzu traten mehr als 300 Fußballerinnen und Fußballer an.
Am ersten Wettkampftag wurde in zwei Gruppen mit je fünf Mannschaften um die Qualifikation für die Halbfinals am Sonntag gekämpft. In der Gruppe A setzte sich ungeschlagen das Team der Türkei mit zwölf Punkten und 19:0 Toren souverän durch. Den zweiten Platz sicherte sich Italien vor der Vertretung von Syrien. In der Staffel B konnte die Ukraine infolge Spielermangels nicht antreten. Tabellenerster wurde überlegen die Mannschaft von Kosovo vor Spanien und Deutschland.
Der Spieltag 2 brachte spannende Halbfinal- und Endspiele. In der ersten Semifinal-Partie setzte sich Spanien mit 3:0 gegen die Türkei durch. Das zweite Spiel war von Taktik geprägt. Italien agierte mit seinem "Catenaccio" aus einer tief gestaffelten Abwehr mit langen Bällen. Der "FC Kosova" versuchte es über die Mitte, allerdings ohne Torerfolg. Das erforderliche Elfmeterschießen endete 4:2 für Kosovo.
Tolle Stimmung im Finale
Im Spiel um den dritten Platz setzte sich die Türkei mit 3:0 gegen Italien durch. Eine tolle Stimmung herrschte im Endspiel zwischen der Vertretungen von Kosovo und Spanien. Die Kosovaren setzten mit ihrer kraftvollen Spielweise Spanien unter Dauerdruck und gewannen am Ende mit 6:1.Knapp 100 Jugendspieler gingen an den Start, um ihre Meister auszuspielen. Die Auswahl des Bamberger Stadtrates trat auf dem Kunstrasenplatz gegen eine internationale AH-Mannschaft an. Das Spiel schien nach einer 3:0-Führung der Gäste vorzeitig entschieden, doch die Stadträte steigerten sich, konnten aber den 6:3-Sieg der "Internationalen" nicht verhindern.
Umkämpft bis zur letzten Minute war das Spiel der A-Junioren. Der FC Eintracht Bamberg wurde mit einem 2:1-Erfolg "internationaler Jugendmeister". In einem Einlagespiel der Damen behielt der FSV Unterleiterbach gegen den FV 1912 Bamberg deutlich mit 5:1 die Oberhand. Die Turnierleitung mit Rainer Salomon, Niklas Rajczyk und Martin Bürger hielt zwei Tage lang die Besucher mit aktuellen Informationen auf dem Laufenden, organisierte alles hervorragend und trug damit wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Gemeinsame Freude
Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD) und Mohamed Hédi Addala nahmen die Siegerehrung vor. Sie bedankten sich u. a. beim Gastgeber des Turniers, dem FC Eintracht Bamberg 2010, der Stiftung TSV Eintracht Bamberg, der Kinderbetreuung des Chapeau Claque e. V. und der Kinderbetreuung durch die AOK Bamberg.Neben den heiß umkämpften Begegnungen der Mannschaften unterschiedlichster Herkunftsländer ging es beim Fußballturnier auch darum, sich miteinander zu freuen, gemeinsam zu feiern und sich ungezwungen besser kennenzulernen. Schließlich verbindet Menschen aus aller Welt nichts mehr miteinander, wie die bekanntlich schönste Nebensache - der Fußball. Die universelle Sprache des Sports, der gemeinsame Torjubel oder der entscheidende Blickkontakt für den richtigen Pass sollten den Spielern helfen, sich zu verständigen, und diese Rechnung ging voll auf. Auch beim gemeinsamen Familienfest wurde gemeinsam gelacht und miteinander geredet, wenn auch manchmal mit Händen und Füßen.