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Die Schmetterlinge wurden umgesiedelt


Autor: Petra Malbrich

Neunkirchen am Brand, Montag, 22. Oktober 2018

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling wurde umgesiedelt. Das ist heuer erfolgt, wie Michael Bokämper vom Büro ILV Hemhofen in der Marktgemeinderatssitzung berichtete. "Wir haben die Schmetterlinge gefangen,...


Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling wurde umgesiedelt. Das ist heuer erfolgt, wie Michael Bokämper vom Büro ILV Hemhofen in der Marktgemeinderatssitzung berichtete. "Wir haben die Schmetterlinge gefangen, in einen Käfig und auf der Ausgleichsfläche wieder frei gelassen", erzählt Bokämper über die Umsiedlung. Das Ziel dieser Umsiedlung sei nicht, die Tiere zu retten, sondern eine neue Population zu starten.

Nötig fürs Baugebiet

Das Arbeiten am Baugebiet "Südlich Kanalweg" konnten nur starten, wenn für den dort lebenden geschützten Schmetterling ein angemessenes Ersatzgebiet gefunden wird. Die Gemeinde hatte eine Ausgleichsfläche gefunden, die beste Bedingungen für den Schmetterling hat. Zudem befindet sich neben der Ausgleichsfläche ein hochwertiges Habitat, was das Vorhaben weiterhin begünstigt hätte. Wenn es nicht zu zwei unglücklichen Entwicklungen gekommen wäre.

"Im Baugebiet wurde gemäht und auch das hochwertige Habitat neben der Ausgleichsfläche wurde zu einem ungünstigen Zeitpunkt gemäht", nannte Bokämper diese negativen Entwicklungen. Deshalb habe es keine Fortpflanzung der Schmetterlinge gegeben. Auch die Mahd auf dem Habitat könne negative Auswirkungen haben, hätte doch dort selbst eine Population entstehen können. Der Erfolg der Umsiedlung sei ungewiss, wenn auch die Ausgleichsfläche sehr geeignet ist.

Die Ameisen kommen auf der Ausgleichsfläche vor, eine Fortpflanzung des Schmetterlings sei wahrscheinlich. Ein Nachweis über diese Fortpflanzung sei jedoch nicht möglich. "Wir wissen nicht, ob der Schmetterling einhundert Meter angeflogen kam oder aus dem Boden kam", erklärte Bokämper. Von der Qualität her steht die Fläche dem verlorenen Habitat noch nach.

Eine Fangaktion dauert einen Nachmittag und kostet rund 2000 Euro. Bis 2020 soll die Umsiedlung abgeschlossen sein, das Baugebiet könne im Herbst 2020 erschlossen werden. Der Bund Naturschutz forderte, das Monitoring für die Umsiedlung auf fünf Jahre auszudehnen, was Fachleute jedoch nicht für notwendig erachten.