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Die "Schatzinsel" soll weiter wachsen


Autor: Karl Heinz Wirth

Kleinsendelbach, Freitag, 15. März 2019

In Kleinsendelbach setzte man sich mit einer Forderungsliste der Fachaufsicht am Landratsamt auseinander.


Das Kinderhaus "Schatzinsel" in Kleinsendelbach soll für die Kinderbetreuung um 26 Plätze erweitert werden und benötigt hierfür die Betriebserlaubnis. Die Stellungnahme der Fachaufsicht im Landratsamt Forchheim erläuterte Bürgermeisterin Gertrud Werner in der Gemeinderatssitzung. So sei seitens des Veterinäramtes bemängelt worden, dass im Küchenbereich ein zusätzliches Handwaschbecken fehlt, die Ausgabedauer von Essen zu lange dauert, es kleine Roststellen am Herd und zwei Löcher in der Wand gebe und die Oberflächenbeschichtung an der Kücheneinrichtung Abnutzungserscheinungen aufweist. Werner: "Wir können doch nicht, nur weil die Kücheneinrichtung genutzt wird und Gebrauchsspuren aufzeigt, gleich eine neue Küche anschaffen."

Langer Mängelkatalog

Auch die Gemeinderäte zeigten sich erschrocken über solche Beanstandungen. Doch es kam noch schlimmer, denn die Fachaufsicht am Landratsamt hatte einen Mängelkatalog vorgelegt, der Unverständnis beim Gremium erzeugte, da diese Beanstandungen nicht nachvollziehbar sind. "Die wissen schon nicht mehr, was sie noch alles an Vorschriften erfinden sollen", äußerten die Räte in der Diskussion.

So wird gefordert, die bestehende Küche um 33 Quadratmeter zu erweitern, betonte Werner. 2017 ging es bei der Erweiterung der Betriebserlaubnis um 13 Plätze für Schulkinder, 50 Kinder im Kindergarten und zwölf Krippenkinder. "2019 haben wir 50 Kinder, 12 Krippenkinder und 30 Schulkinder", erklärte Werner, "und nun soll die Küche fünf Mal so groß sein?"

Ebenso für Kopfschütteln sorgte die Forderung, bruchsicheres Porzellan und Glas anzuschaffen. "Was sollen wir den Eltern sagen, die ihren Kindern Kunststoffflaschen mitgeben?", fragte Werner. Auch werde in drei Räumen ein Lärm- und Schallschutz eingefordert, der schnellstmöglich angebracht werden müsse.

"Wir haben erst viel Geld in den Räumen für Vorhänge ausgegeben, um den Lärm zu mindern, und jetzt wird aus Brandschutzgründen die sofortige Entfernung veranlasst", sagte Werner.

Auch dass pädagogisches Personal fehle, sei beanstandet worden, teilte die Bürgermeisterin mit. Man habe zwar zwei Stellen ausgeschrieben, finde aber trotz intensiver Bemühungen kein Fachpersonal. "Da der Betreuungsschlüssel verbessert worden ist, hat sich der Erziehermangel erheblich verstärkt", sagt Werner. Die Gemeinden benötigten daher wesentlich mehr Erzieher für die gleiche Anzahl an Kindern, berichtete sie. "Nur, der Markt ist leer."

Stichtag verschoben

Warum könne man nicht früher den Bedarf ermitteln, fragte Gemeinderätin von der Grün (DG). Weil der Stichtag für die Einschulung verschoben wurde, so Werner. Schulpflichtig sind demnach jetzt nur die Kinder, die bis zum 30. September eines Jahres - und nicht mehr bis Ende des Jahres - das sechste Lebensjahr vollenden. Sind Kinder nach dem neuen Stichtag, geboren, bleiben sie länger in der Kita. Dies mache es schwer, da die Eltern eine Wahlmöglichkeit haben, ob sie ihr Kind in die Schule geben oder in der Kita belassen.

Nach eingehender Diskussion wurde beschlossen, die Maßnahmen zum Lärm- und Schallschutz im Kinderhaus zu ergreifen. Dabei werden auch Anpassungen bei der Beleuchtung und Malerarbeiten durchgeführt. Soweit ein Angebot unter den Kosten von 38 000 Euro liegt, ermächtigte das Gremium die Bürgermeisterin, das günstigste Angebot anzunehmen.