Die Sander SPD sieht Verbesserungsbedarf beim öffentlichen Nahverkehr
Autor: Redaktion.
Sand am Main, Freitag, 15. August 2014
Sand — "Heute kommt gar kein Bus. Busse fahren nämlich nur an Schultagen." Mit zwei Sätzen machte Sands Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen ...
Sand — "Heute kommt gar kein Bus. Busse fahren nämlich nur an Schultagen." Mit zwei Sätzen machte Sands Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen (Schweinfurt) auf dem Kirchplatz in der Dorfmitte mit der Problematik des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im ländlichen Raum bekannt, wie aus einer Mitteilung des Sander Ortsvereins hervorgeht.
Auf der Bushaltespur stehen Pkw. "Die dürfen dort stehen", erklärt Ruß und zeigt auf das Schild, das am Dach der futuristisch gestalteten Bushaltestelle angebracht ist. Dort steht: "H (für Haltestelle) OVF an Schultagen 7 bis 8 und 13 bis 14 Uhr". In der Zeit fahren Busse. Dann gehört ihnen die Spur. In der übrigen Zeit stehen dort Pkw, die auch dort stehen sollen, um das ansprechend gestaltete Dorfzentrum von Blechkarossen freizuhalten.
An Nicht-Schultagen fährt kein Bus und an Schultagen nur am Vormittag und Nachmittag, wie das Sander Gemeindeoberhaupt anhand der Fahrpläne demonstrierte. Für ältere Menschen ist es deshalb sehr zeitaufwendig, wenn sie zu Facharztbesuchen in die Kreisstadt nach Haßfurt müssen. "Mir ist schon passiert, dass mich ältere Mitbürger in Haßfurt angesprochen haben, wenn ich dort Behördengänge erledigt habe, ob ich sie mit nach Sand nehmen kann", erzählte Ruß. Auch wenn man meint, ältere Leute hätten Zeit, so wollten sie doch nicht unnötig warten. Und nicht jeder könne sich nach einem Arztbesuch den Aufenthalt in einem Cafe‘ oder einer Gaststätte leisten.
Seine Erfahrungen aus Kirchlauter steuerte der neuen Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) bei. Er sprach an, dass Fahrten in seinem Gemeindebereich teilweise in Richtung Ebelsbach und teilweise in Richtung Bamberg gewünscht würden. Beide Bürgermeister berichteten darüber, dass die Fahrlinien und Fahrzeiten nicht immer den aktuellen Bedürfnissen entsprächen, weil sich die Verkehrsbeziehungen durch Änderungen bei den Schulen oder bei den Arbeitsplätzen verändert hätten. Sie erhoffen sich wertvolle Aufschlüsse durch das Nahverkehrskonzept des Landkreises, das gerade erarbeitet wird.
Angesprochen wurde auch die Sicherheit in den Schulbussen. "Unsere Kinder werden in die Busse gepfercht, ohne die Möglichkeit zu haben, sich wirklich festzuhalten", lauten Beschwerden von Eltern, die der Kreisrat Paul Hümmer (SPD) bei dem Termin in Sand weitergab. red