Druckartikel: Die Rosenbacher haben viele Fragen zum Hochwasserschutz

Die Rosenbacher haben viele Fragen zum Hochwasserschutz


Autor: Petra Malbrich

Neunkirchen am Brand, Mittwoch, 26. Oktober 2016

Wie groß das Interesse der Bürger an den Themen der Marktgemeinde Neunkirchen am Brand, vor allem aber am Hochwasserschutz waren, zeigten nicht nur die ungl...
Bürgermeister Heinz Richter stand in Rosenbach den Bürgern Rede und Antwort. Foto: Petra Malbrich


Wie groß das Interesse der Bürger an den Themen der Marktgemeinde Neunkirchen am Brand, vor allem aber am Hochwasserschutz waren, zeigten nicht nur die unglaublich vielen Bürger, die zur Versammlung ins Feuerwehrhaus gekommen waren, sondern auch die vielen Fragen zu dem Thema. "Es ist doch keine Wahl", freute sich Bürgermeister Heinz Richter (FW), bevor er das vergangene Jahr der Marktgemeinde Revue passieren ließ und einige statistische Zahlen vorlegte. 291 Einwohner zählt Rosenbach.
Richter erläuterte die Arbeiten für das Gewerbegebiet Ost. Eine große Nachfrage von Firmen sei vorhanden. Alleine die Neunkirchner Achsenfabrik (NAF) habe 8000 Quadratmeter reservieren lassen.
Doch vor allem zwei Themen interessierten die Rosenbacher: der Umbau des Feuerwehrhauses und das Hochwasserschutzkonzept. Ob als Anbau, der einen Gruppenraum mit Küche vorsehe, oder einen Versammlungsraum über der Halle, zeigte Richter die Möglichkeiten auf. Zwei Varianten sollen nun kombiniert und dem Bauausschuss vorgelegt werden.
Das Hochwasserschutzkonzept war das zentrale Thema des Abends. Dieses Konzept, das zu 75 Prozent bezuschusst wird, wurde vom Gemeinderat in Auftrag gegeben. Ein Gesamtkonzept mit den Gemeinden Hetzles und Dormitz sei Neunkirchen dabei wichtig gewesen. Die Bäche, die in die Brandbach laufen, wurden bereits untersucht, auch hinsichtlich der Durchflussgeschwindigkeit. Erste Engpässe wurden festgestellt.


Eine Million Euro eingestellt

Zwei Mal 500 000 Euro wurden für den Hochwasserschutz bereits in die Finanzplanung eingestellt. Dann ließ Heinz Richter den Planer der Planungsfirma Höhnen und Partner sprechen, speziell zu den Sanierungsmaßnahmen am Weiherbach. Für die Maßnahmen am Gewässer dritter Ordnung sei der Markt zuständig. Etliche Maßnahmen wurden bereits erledigt, das Hauptproblem damit aber nicht gelöst, und das lautet wohl Oberflächenwasser.
"Neben dem Bachwasser gibt es das Oberflächenwasser. Das läuft die Hauptstraße hinunter. Viele Bürger haben sich mit Absperrungen zum Grundstück geschützt und mit dem Flussbaumeiser wurde der Weiherbach besichtigt und im Kurvenbereich bereits mit Wasserbausteinen befestigt", erklärte Richter. Doch, so ergänzte der Planer Eckert, gebe es noch eine Aufsichtsbehörde, weshalb nicht einfach herumgebaggert werden dürfe. Das Mehr an Wasser, das ins Rohr gehe, müsse aber irgendwo wieder heraus. Ein Graben wäre auf Privatgrund, und die Eigentümer müssten zustimmen, wenn dort aufgebaggert werde. Immer mehr Wasser in den Weiherbach weiter unten ins Dorf zu führen, das gehe auch nicht.
Den Hauptbrennpunkt, wo sich bei Extremwetter ein See bilde, zeigte Eckert auf einer Karte. Das Wasser müsse aber zügig ablaufen. Von der Verwaltung sei dort ein Kanalrohr eingebaut, jedoch ohne Funktion. Ein 160 Meter langer Fließabschnitt soll um drei Meter in der Sohle verbreitert und 1,10 Meter tief werden. Die dreifache Wassermenge könne so nach unten abgeführt werden. Voraussetzung: Die Eigentümer und der Markt werden sich einig. Verhandlungen laufen.
"Es ist eine Frage des Preises", sagte Richter. Auch eine Querrinne zum angedachten Teilstück, das verbreitert werden soll, nehme Wasser weg. Theoretisch möglich wäre auch ein großer Auffanggraben um Rosenbach herum, der jedoch für ein Jahrhunderthochwasser konzipiert sein müsse und insofern nicht realisierbar.
Dass das eingebaute 600er-Rohr ausreiche, damit im Mitteldorf kein Wasser mehr sei, bezweifelte ein Bürger. Ob der Wasserspiegel dort dann sinke, hakte der Bürger nach, was aber der Planer mehr oder weniger verneinen musste.
Die Anregungen, bereits weiter oben im Dorf zu verbreitern, konnte auch nicht im Sinne der Bürger beantwortet werden. Denn zum einen wäre dann noch mehr Privatgrund betroffen, zum anderen wurde der Punkt zur Verbreiterung aus einem guten Grund festgelegt: Wenn zu viel Weg von der Maßnahme betroffen ist, fällt es nicht mehr unter Gewässerunterhalt, sondern unter Gewässerausbau. Da wären dann viele Genehmigungen notwendig und ein anderes Verfahren. Die Gemeinde ist aber für den Gewässerunterhalt zuständig.
Für den Markt wäre eine Verbreiterung von weiter oben aus kein Problem. Nur die Zuordnung und die Zuständigkeit würde sich ändern. Deshalb: "Die Gewässerverbreiterung ist schon ein großes Entgegenkommen", erklärte Eckert.