Druckartikel: "Die Rektorin suchte stets die beste Lösung"

"Die Rektorin suchte stets die beste Lösung"


Autor: Martin Rebhan

Oeslau, Freitag, 28. Juli 2017

Die Rektorin der Mittelschule Oeslau, Susanne Fritze, wurde nach 43 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet. Die zahlreichen Würdigungen verdeutlichten,...
In die Hände von Bernd Schick legte die scheidende Rektorin Susanne Fritze die Geschicke der Mittelschule Oeslau.  Foto: Martin Rebhan


Die Rektorin der Mittelschule Oeslau, Susanne Fritze, wurde nach 43 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet.
Die zahlreichen Würdigungen verdeutlichten, dass nicht nur eine erfahrene Pädagogin und weitsichtige Schulleiterin ihre berufliche Laufbahn beendete, sondern auch ein großartiger Mensch.
Konrektor Jochen Großmann hob das große Herz von Susanne Fritze hervor. Nach seinen Worten hatte sie für alle Probleme bis hin zum Liebeskummer immer ein offenes Ohr. "Susanne Fritze suchte nicht die leichteste und schnellste, sondern die beste Lösung".
Bürgermeister Marco Steiner (FW) beschrieb Susanne Fritze als eine fachlich absolut kompetente und äußerst engagierte Schulleiterin, die wusste, was sie wollte. Demnach hat auch der Stadtrat mitunter "zu spüren" bekommen, dass Susanne Fritze kaum Widerspruch zuließ. Marco Steiner: "Susanne Fritze war konsequent, aber immer offen für Argumente". Auch hob der Bürgermeister hervor, dass die Schulleiterin eine Frau ist, die immer ein Lächeln im Gesicht hatte. "Mal verschmitzt und manchmal auch die Zähne zeigend".
"Susanne Fritze hat immer das Ziel gehabt, die Schüler auf das Leben vorzubereiten und nach individuellen Lösungen gesucht", betonte Marco Steiner und lobte die Weitsicht, die die Rektorin bewiesen hat: "Als im Ministerium noch über die Ganztagsschule nachgedacht wurde, hatte Susanne Fritze diese schon umgesetzt". Das Stadtoberhaupt zeichnete die scheidende Schulleiterin mit dem Ehrenteller der Stadt aus.


Schulleiterin mit eigenem Stil

Die Klasse 5g machte die Rektorin zum Ehrenmitglied der Mittelschule Oeslau. Melody-Joyce Witt betonte im Namen der Schüler, dass es für die Schulleiterin wichtig gewesen sei, Unschönes aus der Welt zu schaffen. Die Schülerin weiter: "Sie haben sich immer unserer Probleme angenommen".
Schulamtsdirektor Werner Löffler ließ die beruflichen Stationen der 1954 in Coburg geborenen Pädagogin Revue passieren. Über Mittelfranken, das während ihrer Ausbildungszeit berufliche Heimat von Susanne Fritze war, führte der Weg über die Rückert- und Melchior-Franck-Schule in Coburg unter anderem nach Bad Rodach und Neustadt bevor sie 1993 nach Rödental an ihre jetzige Wirkungsstätte kam. Im Jahr 2000 wurde sie zur Konrektorin befördert, bevor ihr neun Jahre später die Schulleitung anvertraut wurde. Fritze zeichnet nach Worten von Löffler aus, dass es für sie keine "hoffnungslosen Fälle" gab. Löffler weiter: "Als Rektor muss man Lehrer, Sozialpädagoge und Jurist in einer Person sein. Dies ist Susanne Fritze in hervorragender Weise gelungen." Er betone weiter, dass sie als Lehrerin ihren eigenen Weg und als Schulleiterin ihren eigen Stil gefunden habe.
Die scheidende Rektorin selbst erinnerte sich noch an die Zeit, als sie 1964 als Schülerin in den Neubau der heutigen Mittelschule kam. Dass dieser heute renovierungsbedürftig ist, lag nicht an ihr. "Ich war's nicht", meinte sie in Richtung Bürgermeister. Auch fragte sie sich selbst: "Wo sind die 43 Dienstjahre geblieben". Sie forderte die Anwesenden abschließend auf: "Habt die Menschen gern".