Druckartikel: Die Qualität steigt, die Preise sinken

Die Qualität steigt, die Preise sinken


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Welitsch, Mittwoch, 18. Dezember 2019

Die Kreiszuchtgenossenschaft Kronach (KZG) im Rinderzuchtverband Oberfranken und der Milcherzeugerring Oberfranken hielten ihre gemeinsame Mitgliederversammlung im Gasthaus Müller in Welitsch ab. Im L...
Die prämierten Landwirte aus dem Landkreis Kronach. Von links Matthias Renner, Erwin Schwarz, Michael Heyder, Kathrin Bergner, Wolfgang Grebner (hinten), Markus Schricker (Zuchtleiter) und Jonathan Martin  Foto: K.- H. Hofmann


Die Kreiszuchtgenossenschaft Kronach (KZG) im Rinderzuchtverband Oberfranken und der Milcherzeugerring Oberfranken hielten ihre gemeinsame Mitgliederversammlung im Gasthaus Müller in Welitsch ab.

Im Laufe der von vielen Informationen gespickten Versammlung konnten auch einige beste Betriebe aus dem Landkreis Kronach für ihre Leistungen ausgezeichnet werden. Auszeichnung und Ehrenurkunde erhielten: Michael Heyder, Ebersdorf, 11 202 Kilogramm Milch-Jahresleistung (802,6 kg Fett und Eiweiß); Johannes Bergner, Ebersdorf, 9962 kg (782,9 F + E); Martin und Hofmann GbR, Glosberg. 10 284 kg (781,1 F + E); Wolfgang Grebner, Hesselbach, 9045 kg (729,3 F + E), Erwin Schwarz, Burggrub, 9397 kg (725,8 F+E).

Gleich zwei Kühe aus dem Stall Hofmann und Martin GbR konnten für ihre Lebensleistung ausgezeichnet werden, Olina brachte es auf 104 087 Kilogramm und Ida auf 102 081 Kilogramm - eine beachtliche Lebensleistung wie Zuchtleiter Schricker lobte. Er stellte auch die bedauerliche Tendenz fest, dass die Qualität immer besser werde, jedoch die Preise immer mehr sinken. "Das ist kein gutes Verhältnis!" Darin bekam er volle Unterstützung von BBV-Kreisobmann Erwin Schwarz, der forderte, die Leistungen der Tiere zu honorieren. Gute Leistung sei nichts Negatives und schon gar nicht schädlich für Tiere, sondern vielmehr ein positiver Ausdruck guter Züchtung und von gesunden Tieren und von Tierwohl. Schwarz rief die Landwirte zum Zusammenhalt auf und sich nicht auseinanderdividieren zu lassen.

Der Kreisvorsitzende der KZG, Matthias Renner, nannte den Rinderzuchtverband Oberfranken als starken Vermarktungspartner für die 50 Mitgliedsbetriebe im Landkreis Kronach. Große Hoffnung setze man in einen neuen Kälberstall wie auch in die Großviehversteigerung. Als ebenso wichtige Partner und Berater nannte Renner das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung (LKV) in Bayern, in dem 28 Erzeugerringe zusammengeschlossen sind, wozu auch der Milcherzeugerring (MER) Oberfranken zählt. "Ohne die Arbeit des LKV wären wir in der Zucht nicht da, wo wir heute sind, und könnten nicht unser Fleckvieh so problemlos melken", sagte der Kreisvorsitzende.

Renner kritisierte die vermehrte Inakzeptanz der Bevölkerung, und die ständig steigende Auflagenflut nannte er als einen Grund für die weniger werdenden Mitgliedsbetriebe. Er verwies auf die brisante Lage, in der sich Bauern befänden, was nicht zuletzt auch zu Massendemonstrationen führte. Die Politik kritisierte er, weil sie ohne Fachkompetenz und ohne Praxisbezug über das Wohl und Wehe der Landwirte entscheide. "So kann kein Bauer mehr im Landkreis Kronach weiter Landwirtschaft betreiben. Wir brauchen gerade für unsere jungen Hofnachfolger verlässliche Rahmenbedingungen, um ein finanziell und familiär stabiles Wirtschaften zu ermöglichen", sagte Renner. Neben dem Zuchtleiter Markus Schricker gaben der Leiter des Veterinäramtes, Markus Heckel, vom AELF Georg Nützel und vom Rinderzuchtverband Martin Böhmer kurze Berichte ab und dankten den Mitgliedsbetrieben im Landkreis Kronach für ihre gute Arbeit.

Ein Vortrag über "Mit Kühen Unfälle vermeiden, effektiv und stressarm arbeiten" von Roland Dengler von der Berufsgenossenschaft schloss sich an. eh