Die perfekte Überraschung
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Montag, 17. Januar 2022
Franken helfen Franken Die Spendenaktion für Juliane brachte über 204 000 Euro ein. Der Verein "Franken helfen Franken" stockte auf 210 000 Euro auf.
Alles anders als gedacht. Selbst die Verkündung der Spendensumme musste unter Corona-Bedingungen stattfinden. Denn: Tobias, positiv getestet, befand sich in Quarantäne und saß in einem Zimmer im ersten Stock, während seine Frau Juliane unten im Wohnzimmer in ihrem Pflegebett lag und versorgt werden musste.
Doch Face-Time macht's möglich. Gespannt schauen beiden in ihr Handy und können es kaum glauben, als sie durch unseren Anruf erfahren, dass bei der Spendenaktion 204 369,18 Euro zusammengekommen sind. Tobias verschlägt es - für einen Moment - die Sprache. Mit weit aufgerissenen Augen glaubt er kaum, was er hört. Juliane ist so gerührt, dass sie sich eine Träne nicht verdrücken kann. Damit hatte wirklich niemand gerechnet. "Unfassbar, wer alles an mich gedacht hat."
1574 Menschen spenden
Die Resonanz auf die Spendenaktion von "Franken helfen Franken" übertraf alle Erwartungen. Insgesamt haben 1574 Menschen, Vereine und Institutionen für die Familie 204 369,18 Euro (Stand 10. Februar) gespendet. Der Vorstand des Vereins "Franken helfen Franken" hat dann die Summe auf 210 000 Euro aufgestockt.
"Die herausragende Spendenbereitschaft für Juliane und ihre Familie zeigt, dass wir Franken zusammenhalten und dass die Arbeit unseres Spendenvereins Franken helfen Franken wirklich etwas an die Menschen unserer fränkischen Heimat zurückzugeben vermag", sagt Jessica Nickel, Vorstandsmitglied von "Franken helfen Franken". Sie freue sich von ganzem Herzen, "dass wir gemeinsam mit unseren Leser*innen Juliane und ihrer Familie ein Stück weit finanzielle Sorgen nehmen können. Ich möchte allen Spender*innen schlicht Danke sagen für jede einzelne Spende, ganz egal ob fünf oder 5000 Euro. Gerne haben wir den Betrag daher auf 210 000 Euro aufgerundet." Sie ganz persönlich habe die ungebrochene Lebensfreude dieser jungen Frau Demut und Dankbarkeit gelehrt. "Ich wünsche der ganzen Familie alles erdenklich Gute und eine positive, glückliche Zukunft."
Hilflosigkeit gespürt
Tobias erinnert sich: "Als damals das alles ganz frisch passiert war, ahnten einige Leute, dass wir es nicht schaffen werden, diesen Weg ohne fremde, finanzielle Unterstützung zu gehen. Im Krankenhaus während des Bondings mit Laurena wurde ich das erste Mal darauf angesprochen und es löste in mir ein fürchterliches Gefühl der Hilflosigkeit, der Angst und vehementen Ablehnung aus.