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Die Oma-und-Opa-Vermittlung quält sich mit rechtlichen Dingen herum


Autor: Martin Koch

Coburg, Freitag, 31. Mai 2019

Die Oma-und-Opa-Vermittlung für Kinder in Coburg Stadt und Land ist eigentlich bei den jungen Eltern sehr beliebt. "Die Nachfrage nach Leihgroßeltern war auch 2018 sehr groß", berichtete Sandra Kaiser...


Die Oma-und-Opa-Vermittlung für Kinder in Coburg Stadt und Land ist eigentlich bei den jungen Eltern sehr beliebt. "Die Nachfrage nach Leihgroßeltern war auch 2018 sehr groß", berichtete Sandra Kaiser bei der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Stadt Coburg am Mittwoch im Treff am Bürglaßschlösschen. Allerdings habe sich herausgestellt, dass sich diese sinnvolle Einrichtung in einigen juristischen Fallstricken verstolpern könnte. "Etwas Sorge macht der Vorstandschaft die ordnungsgemäße Satzung des Vereins", erklärte Kaiser. Eine Satzungsänderung aus dem Jahr 2017 sei 2018 auf Anforderung des Registergerichtes revidiert worden. Diese Version gefalle jetzt aber dem Finanzamt nicht. Es gehe um die Gemeinnützigkeit. Die Oma-und-Opa-Vermittlung leiste keine eigenständige pädagogische Arbeit.

Nachfrage übersteigt Angebot

Darüber hinaus dürfe das Frauenhaus im Falle einer Vereinsauflösung nicht mehr empfangsberechtigt für das Schlussvermögen nach der Liquidation sein. "Die Vorstandschaft hofft, in 2019 die notwendigen Änderungen in trockene Tücher zu bekommen", sagte Kaiser. Zum Jahresende 2018 hatte der Vermittlungsverein 175 Mitglieder, davon waren aus der Stadt 91 Familien und 38 Familien aus dem Landkreis. Dazu kamen eben noch 46 Leihopas und Leihomas. Der Blick auf die Zahlen macht schon die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage deutlich.

Petra Kotterba vom Quartiersstützpunkt der Caritas in Creidlitz sprach über die Taschengeldbörse. Jugendliche von 14 bis 17 Jahren stellten dabei ihre Fähigkeiten für ältere Mitbürger für ein Taschengeld zur Verfügung. Interessenten melden sich dazu ganz einfach bei der Caritas in Creidlitz oder im Awo-Mehrgenerationenhaus am Bürglaß. Und nebenbei fördere das Projekt den Dialog der Generationen.

15 ehrenamtliche Kräfte engagierten sich zurzeit beim Besuchsdienst für Senioren in der Stadt Coburg. Der Besuchsdienst sei dazu da, private Kontakte des Familien- und Bekanntenkreises zu ergänzen, sagte Holger Diez vom Sozialamt.

Etwas zum Ausruhen

Bernd Fischer, Seniorenbeiratsmitglied, stellte bei der Sitzung einige Wünsche für weitere Sitzgelegenheit und Ruhebänke in Coburg vor. Auf seiner Liste steht zum Beispiel die kleine Grünanlage am Rittersteich. Es ging ihm auch um die Fußgänger. So vermisst Fischer zum Beispiel einen Gehweg zwischen Bahnhofstraße und Einkaufsmärkten. Der Seniorenbeirat signalisierte, Fischer unterstützen zu wollen. Antje Hennig berichtete, dass die nahezu ehrenamtlichen Dienste des Seniorenservices im vergangenen Jahr bei 344 Einsätzen in Anspruch genommen worden seien. Es gebe einen festen Stamm von 15 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die für symbolische fünf Euro Unterstützung leisteten. Der Behindertenbeauftragte der Stadt Coburg, Peter Tretau, berichtete ausführlich aus seinem Fachbereich. Da sei es zum Beispiel um Bordsteinabsenkungen gegangen. Er habe außerdem Mängel bei den Toiletten in den Parkhäusern festgestellt. mako