Die Nummer eins auf Zeit
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Thulba, Donnerstag, 12. März 2020
René Leurer aus Obereschenbach wechselte vor der Saison als Torschützenkönig der A-Klasse zum Bezirksligisten FC Thulba. Dort ist er aber derzeit wegen ganz anderer Fähigkeiten gefragt.
Dass Torhüter bisweilen gute Feldspieler abgeben, ist spätestens seit Manuel Neuers Ausflügen bekannt. Aber ein Stürmer, der eigentlich Verteidiger ist und in der Bezirksliga im Tor steht - das gibt es nur beim FC Thulba. Zum Rückrundenstart in Westheim hütete René Leurer das Tor der Frankonen. Und spielte zu Null. Im Interview erzählt der 26-jährige Sägewerksmeister, wie es dazu kam, wie es sich im Tor anfühlte und auf welcher Position er künftig spekuliert.
Herr Leurer, hätten Sie gedacht, dass Sie mal in der Bezirksliga im Tor stehen?
René Leurer: Wenn mir das jemand gesagt hätte, ich hätte ihn ausgelacht.Wie kam es dazu, dass Sie im Tor aufgestellt wurden?
Aber wie kam Spielertrainer Victor Kleinhenz gerade auf Sie?
Hatten Sie nicht Bammel, als "ungelernter" Torwart in der Bezirksliga anzutreten?
Natürlich hatte ich ein bisschen die Hosen voll. Aber ich habe ja die Rückendeckung der Mannschaft und vor dem Westheim-Spiel mit Bernd Ließ einige Einheiten im Tor absolviert. In den vier Spielen der Vorbereitung gegen den TSV Aubstadt und die U19 des FC 05 Schweinfurt, gegen Schwebenrieth und Retzbach, stand ich auch schon im Kasten, um Spielpraxis zu sammeln. Ich war also vorbereitet.Und wie haben Sie es dann empfunden, Ihr Bezirksliga-Debüt? Immerhin verfügt der FC Westheim über eine tolle Offensive.
Ich hatte schon ein flaues Gefühl im Bauch, weil ich wusste, was zum Beispiel mit Andi Graup, David Böhm oder Yanik Pragmann auf einen zukommt. Im Hinterkopf hatte ich auch, dass man vielleicht den Fehler macht, durch den die Mannschaft verliert. Aber meine Vorderleute haben sich in alles reingeschmissen, was auf mein Tor gekommen wäre.Dann war es für Sie also ein ruhiger Nachmittag?