"Die Nase vorn, nicht oben"
Autor: Werner Reißaus
Azendorf, Donnerstag, 02. Januar 2020
Erstmals fand die Weihnachtsfeier der Azendorfer Firmen Franken Maxit und Bergmann Kalk in der "Eventarena" der Frankenfarm in Himmelkron statt. Im Mittelpunkt stand die Ehrung zahlreicher Arbeitsjubi...
Erstmals fand die Weihnachtsfeier der Azendorfer Firmen Franken Maxit und Bergmann Kalk in der "Eventarena" der Frankenfarm in Himmelkron statt. Im Mittelpunkt stand die Ehrung zahlreicher Arbeitsjubilare, zu denen auch Hans-Dieter Groppweis, der seit nunmehr 40 Jahren an der Spitze der beiden Unternehmen steht.
Vor 40 Jahren begann Hans-Dieter Groppweis eine Bilderbuchkarriere mit gerade Mal 28 Mitarbeitern. Heute sind es 800, die für einen Umsatz von 170 Millionen Euro sorgten. Nach der Laudatio von Prokurist Reiner Bütterich setzte es stehende Ovationen für den Chef.
Drei Vorzeigebaustellen
Als Vorzeigebaustellen 2019 nannte Groppweis die Kurklinik Bad Kissingen, die Firma Puma in Herzogenaurach und das Tucherareal in Fürth. Die ehemalige Diskothek "Halifax", in der jetzt die "Eventarena" beheimatet ist, sei vor knapp 30 Jahren eine der ersten Fließestrichgroßbaustellen für Franken Maxit gewesen. Seit damals habe sich vieles verändert und das nicht immer zum Guten.
Nach einem Exkurs in die Weltpolitik beschäftigte sich Groppweis mit der Bundespolitik: "Ziel unserer SPD ist es ja, die Arbeitszeit auf 35 Jahre festzuschreiben. Das bedeutet, wenn jemand 85 Jahre alt wird, hat er 50 Jahre keinen Beitrag zur Rentenversicherung geleistet." Das könne nicht gut gehen. Der Redner spannte einen Bogen zur "kleinen Schwedin", die um die Welt tingele und von verschiedenen Interessensgruppen gesponsert und von den Medien unglaublich hofiert werde. "Ihr Vater ist einer der Nutznießer, denn er verkauft fleißig CO2- Zertifikate. Nur das Volk merkt nicht, wie es an der Nase herumgeführt wird."
Was die eigene Firmenpolitik 2019 angeht, so blickte Hans-Dieter Groppweis auf ein hektisches Jahr: "Wir haben uns sehr viel vorgenommen und auch viel erreicht. Aber einfacher ist nichts geworden. Der Kampf um Kunden und um Aufträge ist der gleiche. Keiner unserer Wettbewerber hört auf, alle wollen wachsen - und dies in einem eher stagnierenden Markt." Stagnierend deshalb, weil die Handwerker keinen Nachwuchs bekommen, obwohl - zumindest derzeit - genügend Arbeit da wäre. Hinzu komme, dass die Kosten außergewöhnlich stark belasten und es sehr schwer ist, diese in dem Maße an die Kunden weiterzugeben, da die entsprechenden Bauträger nicht bereit seien, die Mehrkosten zu tragen. So werde in München die Wohnfläche unter 10 000 Euro je Quadratmeter nicht mehr verkauft. Dazu kämen noch die ständig wachsenden Auflagen und Gesetze, die alles noch mehr erschwerten.
"Wir haben kluge Köpfe"
"Wir haben uns dieser Aufgabe gestellt und sind bei unseren Firmen ganz gut zurechtgekommen. Allerdings waren wir gezwungen, durch entsprechenden Mehrumsatz unsere Mehrkosten auszugleichen." Und Hans-Dieter Groppweis fügte noch hinzu: "Wir haben kluge Köpfe in unseren Reihen, die immer wieder neue Ideen haben, damit wir auch in Zukunft die Nase vorne haben. Ich betone, die Nase vorne haben, nicht oben!"
Als einen Höhepunkt bezeichnete es Groppweis, dass Franken Maxit bei der Vergabe des Deutschen Zukunftspreises einen der vorderen Plätze eingenommen hat: "Hier als Baustoffhersteller ganz weit vorne zu sein, wo die Medizin, die Automobil- und Energietechnik mitmischen, das heißt schon etwas, darauf können wir stolz sein."