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Die Nachwuchsarbeit bleibt im Fokus


Autor: Heike Schülein

Buchbach, Dienstag, 24. November 2015

Buchbach — Von einem intensiven, arbeitsreichen und spannenden, vor allem aber freudigen Jahr berichtete Wolfgang Müller, der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB)...
Der NBMB-Kreisverband Kronach mit seinem Kreisvorsitzenden Wolfgang Müller (r.) freut sich über seine "Gold-Kinder". Ehrenmitglied Heinz Köhler (l.) nahm die Ehrung vor. Fotos: Heike Schülein


Buchbach — Von einem intensiven, arbeitsreichen und spannenden, vor allem aber freudigen Jahr berichtete Wolfgang Müller, der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB), bei der Jahreshauptversammlung in Buchbach. "Die Kreismusikfeste in Birnbaum und Kleintettau waren eine beeindruckende Werbung für unsere Blasmusik im Landkreis Kronach", lobte er.
Insbesondere das Kreismusikfest in Kleintettau werde ihm noch lange in Erinnerung bleiben, da die Rennsteigkapelle den Erlös aus dem Lauf "Sport trifft Musik" dem Kreisverband zur Förderung der musikalischen Jugendarbeit gespendet habe. Zudem wurde auf die Erinnerungsgeschenke verzichtet und das eingesparte Geld ebenfalls gespendet, sodass ihm die Vorsitzende Friederike Trautschold 1350 Euro übergeben habe.
Weitere Höhepunkte seien die vier Jubiläumsfeste im Kreisverband gewesen: Der Musikverein Ziegelerden feierte 50-jähriges, der Musikverein Höfles-Vogtendorf 90-jähriges, die Wickendorfer Musikanten 60-jähriges sowie die Blaskapelle Edelweiß Tschirn 65-jähriges Bestehen. Der Musikverein Friesen habe für 2022 ein Bundesbezirksmusikfest beantragt und genehmigt erhalten.
Am neu gegründeten "Kreisseniorenorchester 50+" beteiligten sich eine Musikerin und 29 Musiker aus 15 Vereinen mit einem Altersdurchschnitt von 58,7 Jahren. Das Kreisauswahlorchester unter Leitung von Kreisdirigent Roman Steiger bestand aus 60 Nachwuchsmusikern aus 22 Vereinen und war damit das stärkste aller Zeiten.


26 Neuaufnahmen

Von heuer 68 Veranstaltungen besuchte der Kreisvorsitzende 61. Hierfür habe er rund 300 Stunden aufgebracht und sei rund 2500 km mit dem Auto gefahren - ohne Verwaltungsarbeit, D1-Lehrgänge und das Kreisauswahlorchester. Dabei nahm er 227 Ehrungen vor, darunter auch 26 grüne Nadeln für die Aufnahme von Jugendlichen in den Musikbund. Die Anzahl der Aktiven im Kreisverband sei leicht angestiegen.
Stellvertretend für Kreisdirigent Roman Steiger berichtete Markus Schnappauf von sieben Probentagen, in denen das Kreisauswahlorchester das Programm für ein Benefizkonzert einstudiert habe. Beim Konzert wurden zehn Werke unterschiedlichster Stilrichtungen, teilweise der Höchststufe, vor vollem Haus dargeboten.
Für 2016 ist ein Gemeinschaftskonzert mit dem Polizeiorchester Bayern im Kreiskulturraum geplant. Schnappauf dankte allen Teilnehmern des "Kreisseniorenorchesters 50+". Dieses soll fortgeführt werden. Neue Mitglieder seien willkommen, besonders würde man sich über Verstärkung beim Schlagzeug freuen.
Kreisschriftführer Klemens Löffler ging auf die Ereignisse des Vorjahres ein, während Kreiskassier Thomas Kolb einen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse gab.
Die Grüße des NBMB-Bezirks Oberfranken übermittelte Bezirks-Vorsitzender Werner Pörner. Neben allem Spaß beim Musizieren dürfe man die Probleme nicht verhehlen, die in der Demografie begründet seien, aber auch in der exponierten
geografischen Lage des Bezirks. "Dies sollte uns nicht kleinmütig werden lassen, sondern uns neu anspornen", appellierte er. Die Musikvereine dürften in der Nachwuchsarbeit nicht nachlassen. Das Benefizkonzert in Steinberg habe gezeigt, zu welchen ausgezeichneten Leistungen junge Leute fähig seien. Ihre Meinungen und Vorstellungen sollte man in den Musikvereinen ernst nehmen und auch einmal "andere" Stücke einstudieren.
"Die Sonntagskonzerte sind eine tolle Sache", freute sich der Vorsitzende von Kronach Creativ über die sehr positive Resonanz der 2015 auf dem LGS-Gelände abgehaltenen Konzerte. Heuer fanden acht Konzerte statt, zwei fielen ins Wasser. Unter den zehn angemeldeten Vereinen wurden 1000 Euro verlost. Das Losglück war dem Musikverein Lauenstein hold.
Zum Abschluss der Versammlung erläuterte Kreisjugendpfleger Bernd Pflaum noch die Auflagen des Landratsamt für Veranstaltungen von Musikvereinen, nachdem es darüber in den vergangenen Monaten einige Aufregung gegeben hatte. Kreisvorsitzender Müller erinnerte an das Brückenfest der Wickendorfer Musikanten Anfang August. Dabei sei ihm angesichts der Security-Firma, die den Sicherheitsdienst übernommen habe, nicht ganz wohl gewesen. Er und weitere Mitglieder des Kreisvorstands hätten daher das Gespräch mit Landrat Oswald Marr (SPD) sowie dem Kreisjugendleiter gesucht.
Laut Pflaum besage das Gaststättengesetz, dass vor Erteilung einer Genehmigung das Jugendamt, die Polizei und sonstige berührte öffentliche Stellen rechtzeitig zu beteiligen seien. Mit einer Handlungsempfehlung an die bayerischen Jugendämter solle den 2010 geänderten Auflagen Rechnung getragen, zugleich aber die Veranstalter nicht zu sehr gegängelt werden. Bestandteil der Auflagen sei auch die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl an Ordnern und deren namentliche Erfassung bei Veranstaltungen.
In Wickendorf seien diesbezüglich Irritationen aufgetreten, da man meinte, einen kommerziellen Sicherheitsdienst beauftragen zu müssen. "Das haben wir nicht gefordert. Das können auch Vereinsmitglieder oder Bekannte aus dem Ort sein, die von den Gästen als Ordner zu erkennen sind - beispielsweise durch Armbinden", betonte Pflaum. Durch einen Anruf hätte man das Missverständnis aus der Welt räumen können. Heike Schülein