Die Masche mit dem Enkeltrick funktioniert noch immer
Autor: Redaktion
Bayreuth, Freitag, 13. April 2018
Als vermeintliche Enkel oder Kriminalbeamte haben wieder vermehrt Betrüger am Telefon versucht, das Geld von gutgläubigen Senioren zu ergaunern. Im Landkreis Bayreuth wurde eine Rentnerin Opfer und üb...
Als vermeintliche Enkel oder Kriminalbeamte haben wieder vermehrt Betrüger am Telefon versucht, das Geld von gutgläubigen Senioren zu ergaunern. Im Landkreis Bayreuth wurde eine Rentnerin Opfer und übergab mehrere Tausend Euro an einen Abholer.
Obwohl ein großer Teil der Bevölkerung mittlerweile durch die wiederholten Warnmeldungen sensibilisiert ist, gelingt es den Tätern immer noch in Einzelfällen, älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. So nutzten sie am Donnerstag mit dem Enkeltrick die Hilfsbereitschaft einer Rentnerin im östlichen Landkreis Bayreuth aus. Ein Betrüger meldete sich telefonisch bei der 80-Jährigen und gab sich als ihr Neffe aus. Der Anrufer behauptete, dass er dringend einen hohen Bargeldbetrag zum Kauf eines Autos benötige. In weiteren Anrufen setzte der vermeintliche Neffe die Seniorin unter Druck, bis sie den hohen Bargeldbetrag von ihrer Bank abhob.
Übergabe am Einkaufsmarkt
Am Donnerstag übergab sie das Bargeld bei einem Einkaufsmarkt in Weidenberg an den von ihrem vermeintlichen Neffen geschickten Geldabholer. Erst später bemerkte die 80-Jährige den Betrug und informierte die Polizei. Kriminalbeamte haben die weiteren Ermittlungen übernommen. Der Geldabholer, der nur vage beschrieben werden kann, war etwa 50 bis 60 Jahre alt, 170 bis 175 Zentimeter groß und hatte dunkle Haare.Die Kriminalpolizei Bayreuth bittet erneut um entsprechende Vorsicht, denn das Vorgehen der Ganoven ist immer das gleiche. Durch eine geschickte Gesprächsführung am Telefon täuschen die Unbekannten ihre vorwiegend älteren Opfer.
Diese sind der Meinung, mit einem Verwandten, meist Enkel oder Neffen, zu telefonieren. Unter glaubhafter Schilderung, dass sie sich in einer ausweglosen finanziellen Notlage befänden, werden die ahnungslosen Opfer um die Auszahlung eines angeblich dringend benötigten, hohen Bargeldbetrages gebeten. Bei jüngsten Fällen gaben sich die Gauner sogar als Polizeibeamte aus. Unter dem Vorwand die Ersparnisse überprüfen zu müssen oder mögliche Sicherheitslücken aufzudecken, versuchen die falschen Kriminalbeamten, große Beute zu machen.
Um nicht Opfer derartiger Ganoven zu werden, sollten folgende Tipps beachtet werden:
? Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder angebliche Polizeibeamte ausgeben und Geldforderungen stellen.
? Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
? Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
? Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, zum Beispiel nach dem Namen der Mutter, und bestehen Sie auf die Beantwortung.
? Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
? Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
? Lassen Sie sich von Amtspersonen immer den Dienstausweis zeigen.
? Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt - Notruf: 110. red