Die Kosten verdoppeln sich
Autor: Klaus Klaschka
Stadtsteinach, Mittwoch, 27. April 2022
Bauschäden Die Stadt Stadtsteinach will ein Tourismusbüro einrichten. Doch die Umsetzung ist viel teurer als gedacht.
Für drei Vorhaben zur Innenstadtbelebung hat der Stadtrat aus dem Topf der Städtebauförderung Zuschüsse beantragt. Die Bezirksregierung hat jetzt 90 Prozent oder 135.000 Euro zugesagt. Die Kosten von insgesamt 150.000 Euro waren allerdings vorab nur grob geschätzt.
Je ein Drittel dieser Summe ist für die Inventarisierung des Heimatmuseums, den Einbau einer Heizung im Alten Schulhaus und die Umgestaltung des Gebäudes zwischen Rathaus und "Ratskeller" in ein Büro für das Stadtumbaumanagement und den Tourismus eingeplant. Die ersten beiden Vorhaben sind zu den veranschlagten Kosten umsetzbar. Für das Bürogebäude reicht das Geld allerdings bei weitem nicht.
117.000 statt 50.000 Euro
Das ortsansässige Architekturbüro IB-Weber hat das Haus inzwischen untersucht, dabei einige Mängel in der Bausubstanz aufgedeckt und den Sanierungsbedarf auf 117.000 Euro kalkuliert. Das besagte Gebäude Marktplatz 7 aus dem Jahr 1807 hatte die Stadt vor einiger Zeit gekauft. Es steht unter Denkmalschutz und auf einem sicher viel älteren Gewölbekeller. Den will man allerdings nicht antasten, er muss aber aus statischen Gründen stabilisiert werden.
Das Obergeschoß mit einer passablen Wohnung ist vermietet. Das Erdgeschoss weist allerdings Feuchtigkeitsschäden im Boden auf, weiter hinten auch Käferbefall. Der Bauhof hat die gesamte Etage mittlerweile entkernt und alle Schadstellen entfernt. Erneuert werden müssen Fußböden, Leitungen und Elektrokabel, Fenster und Türen. Für die Mehrkosten von 70.000 Euro sollen nun noch weitere Fördermöglichkeiten erkundet werden.
Auch das Projekt Heimatmuseum soll in Angriff genommen werden. Die sehr umfangreiche Sammlung soll zuerst inventarisiert werden. Außerdem sollen i alte Fotos digitalisiert, wohl auch reproduziert werden, so dass die Originale gut verwahrt nicht weiter Schaden nehmen. Ursprünglich sollte das ein Leistungskurs des Kronacher Gymnasiums für die Stadt sehr kostengünstig machen. Dieses Vorhaben hat sich jedoch mit der Pandemie zerschlagen. Nun werden sich Studenten des Instituts für Fränkische Landesgeschichte in Thurnau damit befassen. Marcus Mühlnikel erläuterte dem Gremium, wie die Ausstellung übersichtlicher aufgebaut werden könnte.