Die Kommune von morgen
Autor: Klaus Klaschka
Stadtsteinach, Sonntag, 20. Februar 2022
Entwicklung "Mehrgenerationenstadt" und "soziale Stadt" sind Stichworte, mit denen sich ein Arbeitskreis befasst.
Mit Perspektiven für eine Weiterentwicklung der Stadt beschäftigt sich ein neuer Arbeitskreis (AK) des Stadtsteinacher SPD-Ortsvereins. Unabhängig von einer möglichen und notwendigen Verbesserung der Verkehrssituation, will der AK Stadtsteinach zeitgemäß an die Erwartungen und Lebensgewohnheiten seiner Bürger anpassen. Und zwar für alle Lebenslagen.
"Mehrgenerationenstadt" und "die soziale Stadt" sind Stichworte, um die die Gedanken und Überlegungen kreisen. "Dabei gehen wir davon aus, dass Stadtsteinach tatsächlich ein Mittelzentrum für die umliegende Region ist, auch wenn uns dieser Status im Augenblick nicht offiziell zugebilligt ist", sagt SPD-Ortsvorsitzender und Bürgermeister Roland Wolfrum. Dazu solle das Rad nicht neu erfunden, aber "abgerundet" werden.
Zum Komplex Wohnen und Versorgung suchen die Sozialdemokraten nach Alternativen. Mehr Angebote zum Mieten als den Neubau von Eigenheimen sieht der AK für notwendig an, da Neubauten immer teuerer werden, die sich Senioren als Altersruhesitz nicht mehr leisten können oder wollen. Auch für junge Familien wird das begehrte Eigenheim zur unkalkulierbaren Belastung über Jahrzehnte. Hier könnten Modelle auf der Basis von Erbpacht Abhilfe schaffen, indem Grundstücke zu Quadratmeterpreisen, die mittlerweile um die 100 Euro kreisen, nicht gekauft, sondern für 99 Jahre gemietet werden können.
Für Ältere könnten Tiny-Häuser interessant werden: Häuschen mit nur geringer Wohnfläche auf wenig Grund. Ein Projekt, das in Stadtsteinach ja schon projektiert ist. Neu wäre allerdings die weitere Idee, Wohnungen mit Bürgerbeteiligung zu bauen. Dafür regt der AK die Gründung einer Baugenossenschaft in der Stadt an.
Beteiligung am Energiesystem
Im Sinne des Genossenschaftswesens könnten Bürger zudem auch an der Schaffung von regenerativen Energiesystemen beteiligt werden. Dadurch würden sich die Kosten für die Installation auf mehr Schultern verteilen, und mögliche Gewinne blieben ebenfalls in der Stadt. Für Stadtbewohner, die selber nicht mobil sind, regt der AK auch ein Bürgertaxi oder einen Bürgerbus an, durch den jedermann - für einen überschaubaren Obolus, kommunal oder privat organisiert, von A nach B gelangen kann.