Wahlen Viele Parteien haben kaum Chancen auf den Bundestag, aber auch sie sind am 26. September dabei.
Ja, wer nun? Stellt die SPD den kommenden Kanzler? Oder die Grünen die Kanzlerin? Oder kommt Laschet doch wieder aus seinem Tief heraus und ...? Die Diskussionen vor Wahlen drehen sich meist beinahe nur um die großen Parteien und ihre Kandidaten. Logisch, denn die haben die Chancen, in die Parlamente einzuziehen und Politik zu machen. In ein paar Wochen dann die neue Bundespolitik.
Aber das politische Spektrum ist weit größer. In diesem Jahr treten in Bayern insgesamt 26 Parteien mit einer Landesliste an. Auf den Straßen sind ihre Plakate zu sehen und wer über den "Wahl-O-Maten" herausfinden möchte, welche Partei am besten zu einem passt, der findet auch dort alle Bündnisse, die zur Bundestagswahl zugelassen worden sind.
Einige der Parteien, die wahrscheinlich keine Chance haben werden, in den Bundestag einzuziehen (jedenfalls nicht über die Zweitstimme), stellen auch bei uns Direktkandidaten auf. Im Wahlkreis Coburg-Kronach-Geroldsgrün sind es drei dieser "politischen Underdogs".
ÖDP
Mit Tristan Wolf schickt die ökologisch-demokratische Partei (ödp) einen Kandidaten ins Rennen, der das Wahlprogramm der Partei auch über seinen Beruf verkörpert: Der Biolandwirt betreibt den Gärtnerhof Callenberg und hat sich vor allen Dingen dadurch einen Namen gemacht, dass er auf seinem Hof mit den seltenen Coburger Fuchsschafen insektenfreundliche Landschaftspflege betreibt. Er möchte sich nach eigenen Angaben vor allen Dingen dafür stark machen, dass landwirtschaftliche Familienbetriebe stärker gefördert werden.
Die Partei
Eigentlich gehört Geroldsgrün geografisch gesehen ja schon zum Landkreis Hof - und doch zählt die kleine Gemeinde nicht zum Wahlkreis Hof, sondern zu Coburg-Kronach. Deshalb könnte es wohl nicht passender sein, dass Tim Ströhlein, der Direktkandidat der Satire-Partei "Die Partei", aus der ungewöhnlichen Ecke des Wahlkreises kommt. Ströhlein selbst nimmt das - wie es sich für seine Partei gehört - mit Humor. Nach dem Wahlkampfauftakt in Coburg schreibt der Geroldsgrüner Gemeinderat auf Facebook: "Danke, dass wir seit 2017 zum Wahlkreis 238 gehören. Die sehr kleine Ghettoseite von Coburg erinnert mich an die ganze Stadt Hof. Darum bin ich froh meinen Wahlkampf in einer sehr schönen Stadt zu absolvieren."