Druckartikel: Die Kläranlagenfrage stellt sich

Die Kläranlagenfrage stellt sich


Autor: Sabine Weinbeer

Oberaurach, Dienstag, 05. April 2016

Oberaurachs Gemeindechef Thomas Sechser stimmte die Unterschleichacher darauf ein, dass es wohl an ihren Geldbeutel gehen wird. Der Gemeinderat befasst sich bald damit, wie die Abwasserentsorgung am günstigsten ist.
Kommt er, der Radweg entlang der Staatsstraße nach Tretzendorf? Das war eine der zentralen Fragen bei der Bürgerversammlung, denn...


Der Radweg nach Tretzendorf, die künftige Abwasserbeseitigung und das Kopfsteinpflaster im Ortskern, das waren die zentralen Themen der Bürgerversammlung in dem Oberauracher Gemeindeteil Unterschleichach.
Bürgermeister Thomas Sechser erläuterte die Rahmendaten des Gemeindehaushalts und die Bevölkerungsentwicklung. Die Bevölkerung geht leicht zurück, 2015 gab es schon einmal knapp unter 4000 Oberauracher, derzeit sind es 4008. In Unterschleichach standen drei Geburten sechs Sterbefällen gegenüber. Die größeren Projekte 2016 stellte Sechser vor, ebenso die Erweiterungen von Siedlungsgebieten. In Unterschleichach gibt es kaum Bauplätze, deshalb stimmte der Gemeinderat der Ortsrandbebauung zu. Drei Bauplätze könnten entstehen. Einer der jungen Familienväter, die dort bauen wollen, zeigte sich enttäuscht über den zögerlichen Fortschritt der Abklärung von Details. Der Bürgermeister versprach nachzuhaken.


Es kostet auf jeden Fall Geld

Die Kläranlage in Unterschleichach muss saniert werden. Der Gemeinderat hält die Stilllegung für günstiger. Man könnte die drei Schleichach-Orte per Druckleitung an die Anlage in Kirchaich anschließen. Kapazitäten gibt es, da sowohl für die Anlage in Kirchaich als auch in Schleichach Großeinleiter (Brauereien, Molkerei) weggefallen sind. Der Planer informiert den Gemeinderat demnächst. Wenn der Gemeinderat entschieden hat, wie die Finanzierung erfolgen soll, werde man über die Belastungen informieren, versicherte Sechser auf Nachfrage. Ohne Beiträge gehe es wohl nicht ab, kündigte er an.
Eine große Hoffnung verbindet der Gemeinderat mit der geplanten Druckleitung, denn auf ihrer Trasse könnte der ersehnte Radweg entlang der Staatsstraße Unterschleichach-Tretzendorf gebaut werden. Seit über 20 Jahren kämpfen die Schleichacher und Tretzendorfer um diesen Weg, scheiterten aber an den Bestimmungen des Naturschutzgebiets "Tretzendorfer Weiher". Da der Weg durch das Naturschutzgebiet führt, hat die Gemeinde für ihre aktuellen Planungen erneut ein FFH-Verträglichkeits-Gutachten in Auftrag geben müssen, das Ende April vorliegen soll. Auf dessen Basis könnten die Anträge für den Radwegebau gestellt werden. Dann liege es an der Stellungnahme der Oberen Naturschutzbehörde in Würzburg, ob der Radweg gebaut werden kann.
In Unterschleichach macht sich langsam wütende Frustration breit, vor allem weil rundum Radwege entstehen. Der Schotterweg durch den Wald nach Tretzendorf ist zwar ein halbwegs nutzbarer Fußweg, als Radweg aber nicht geeignet, bekräftigten Versammlungsteilnehmer.
Für Fußgänger nur mit Vorsicht, für Rollator-Benutzer überhaupt nicht geeignet, ist das Kopfsteinpflaster, das bei der Dorferneuerung auf den Plätzen im Ortskern verlegt wurde. Vor allem vor den beiden Läden an der Kreuzung würden die Unterschleichacher lieber heute als morgen noch einen Arbeitseinsatz organisieren, wenn sie das Pflaster gegen ein glattes austauschen dürften. Der Gemeinderat sei da auf Seiten der Bürger, versicherte Thomas Sechser. Sobald ein Austausch möglich ist, ohne dass Zuschüsse zurückgezahlt werden müssen, werde das in Angriff genommen, sicherte er zu. Als Unterschleichach umgestaltet wurde, sei an den zentralen Plätzen Granitpflaster noch Pflicht gewesen, erklärte Sechser.
In der Diskussion wies Adam Bühl darauf hin, dass die Aurach im Ort vor 20 Jahren saniert wurde und dass jetzt sowohl an den Bach-Mauern, als auch an den Brücken Reparaturen nötig wären. Ewald Bühl wies auf den schlechten Zustand des Flurwegs zwischen Oberschleichach und Unterschleichach-Ziegelhütte hin. Er habe einige Helfer mobilisiert, die den Weg in Eigenleistung herrichten würden, wenn die Gemeinde die Materialkosten übernimmt. Diese hatte er hochgerechnet. Der Vorschlag soll dem Gemeinderat unterbreitet werden, sicherte der Bürgermeister zu.
Der Winterdienst und sich immer wieder absenkende Unterflurhydranten in der Ortsdurchfahrt wurden außerdem diskutiert, ebenso die Nutzung des Jugendraums. Abschließend informierte der Bürgermeister über den DSL-Ausbau. Unterschleichach war bisher schon gut versorgt, bis Ende des Jahres sollen aber auch hier mindestens 30 bis 50 Mbit/s verfügbar sein. sw