Die Karten werden bunt gemischt
Autor: Sandra Hackenberg
Kronach, Montag, 16. März 2020
Anstatt, wie bisher, fünf Parteien werden im künftigen Kronacher Stadtrat sieben Gruppierungen vertreten sein. Doch die Kreisstadt ist nicht die einzige Kommune, in der die Wahl die Ratsgremien spürbar verändert hat.
Im Kronacher Stadtrat wird es in den kommenden sechs Jahren bunt: 24 Sitze verteilen sich auf sieben Parteien - bisher waren es fünf. Neu hinzu kommen Zukunft Kronach (zwei Sitze) und die AfD (ein Sitz).
Angesichts dieser Konstellation betont der noch amtierende Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW), dass ein parteiübergreifendes Miteinander künftig noch wichtiger sein wird. "Dass die Sache im Vordergrund steht, war mir immer wichtig - und so sollte es auch in Zukunft laufen." Die designierte Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) stehe nun vor der Herausforderung, den Stadtrat zu vereinen und jede Partei mitzunehmen.
Neben vielen "alten Hasen" werden einige neue Gesichter im Gremium sitzen. "Die werden schnell merken und hoffentlich auch lernen, dass nicht alles von heute auf morgen geht." Dabei sollten alle Ratsmitglieder stets das Wohl der Stadt und der Bürger im Blick behalten und keine Personenpolitik betreiben.
Dass die Freien Wähler drei Sitze verloren haben, kommt für Beiergrößlein nicht überraschend: "Das war uns bewusst, dass wir Stimmen einbüßen, wenn ich nicht mehr kandidiere und wir keinen anderen Bürgermeister-Kandidaten stellen." Immerhin habe es für drei Sitze gereicht. "Wir sind weiterhin eine Fraktion." Das ist in so fern wichtig, weil der CSU, die auf zehn Sitze kommt, bei den Entscheidungen die Stimmen der Freien Wähler reichen würden, um eine Mehrheit zu bekommen - und die beiden Parteien bereits in den vergangenen zwei Legislaturperioden unter Beiergrößlein eng zusammengearbeitet haben.
Die SPD verliert einen Sitz und stellt nun fünf Ratsmitglieder - neu dabei ist Sabine Gross, die im Bürgermeister-Wahlkampf gegen Angela Hofmann den Kürzeren zog. Auch die Frauenliste büßt einen Sitz ein - Martina Zwosta wird zur Einzelkämpferin. Nicht gereicht hat es für den dritten Bürgermeister-Kandidaten Johannes Vogt und seine Partei Die Linke/Die Parte, die lediglich auf 1,71 Prozent der Stimmen kam. Kronach: CSU: 10 (+1), SPD: 5 (-1), Freie Wähler: 3 (-3), Grüne: 2 (+1), Zukunft Kronach: 2 (neu), Frauenliste: 1 (-1), AfD: 1 (neu)
Mehrheit in Tettau eingebüßt
Interessant stellt sich die Lage im Norden des Landkreises dar: In Tettau hat die Wählergemeinschaft aus CSU, FW und Bündnis für Tettau ihre Mehrheit eingebüßt - sie kommt nun, genauso wie die SPD, auf sieben Sitze. Bei Stimmengleichheit wird Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) künftig das Zünglein an der Waage sein. Tettau: FW/CSU/BfT: 7 (-1), SPD/ZMT: 7 (neu).
Die Alternative für Tschirn kommt auf vier Sitze der gleichnamigen Gemeinde - Gleichstand mit dem Bündnis CSU/LB. Auch hier könnte künftig die Stimme von Bürgermeister Peter Klinger entscheidend sein. Tschirn: Alternative für Tschirn: 4 (+-0), CSU/LB: 4 (+-0).