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Die Igensdorfer Gemeinderäte heben Bebauungspläne auf


Autor: Petra Malbrich

Igensdorf, Mittwoch, 25. Januar 2017

Gewerbeansiedlung, Mischgebiet, Dorfgebiet, Wohngebiet - mit diesen eher trockenen Themen der Bebauungspläne mussten sich die Igensdorfer Marktgemeinderäte ...


Gewerbeansiedlung, Mischgebiet, Dorfgebiet, Wohngebiet - mit diesen eher trockenen Themen der Bebauungspläne mussten sich die Igensdorfer Marktgemeinderäte jetzt beschäftigen.
Und doch regeln gerade diese Begriffe in hohem Maße das Zusammenleben in den verschiedenen Orten. Gleich allen Konflikten könne man damit aber nicht begegnen, sagte Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) und bezog sich dabei auf den Bebauungsplan in Unterrüsselbach Nordost.
Dieser soll aufgehoben werden, wie der Vorschlag des Bürgermeisters schon in der Dezember-Sitzung lautete. Nicht mehr zeitgemäß sei der Plan, der dort ein Mischgebiet ausweist. Mit der Realität stimme er weniger überein, sei dort doch ein reines Wohngebiet. Den Flächennutzungsplan zu ändern, würde der Gemeinde etwa 15 000 Euro kosten.
Eine Möglichkeit, den Bebauungsplan anzupassen und dennoch das Geld zu sparen, wäre, ihn einfach aufzuheben. Die Folgen? "Es ist eher leichter etwas zu verwirklichen, weil das enge Korsett wegfällt", erläuterte Rast.


Extra breite Auffahrt

Innerhalb der Ortslage könne dann gebaut werden, wenn es in die Umgebung passt, eine Firstrichtung wäre aber frei.
Doch in dem betreffenden Gebiet Unterrüsselbach Nordost habe auch das Busunternehmen Mörlein sein Privatgrundstück. Wolfgang Rupprecht (IU) wies darauf hin, dass die Familie die Hofeinfahrt extra breit gestaltet hatte, um den Bus, mit dem sie nach der Arbeit nach Hause fahren, dort abstellen und am Morgen wieder anlassen zu können.
Daraufhin beschloss der Gemeinderat die Aufhebung des Bebauungsplans, um sich dem Bebauungsplan "Pommer-Freigarten" widmen zu können. Dieser ist bereits genehmigt und rechtskräftig und soll dennoch in einem beschleunigten Verfahren geändert werden.


Vielfältige Baustile

Als Dorfgebiet ist dies ausgewiesen, doch landwirtschaftliche Bereiche wie die frühere Schweinehaltung gebe es nicht mehr. Zudem haben sich die Baustile geändert, sagte Rast.
Auch die modernen Toskanahäuser würden dann zugelassen sein. "Dann machen wir aus der Fränkischen Schweiz die Fränkische Toskana", sagte Rast scherzhaft über die vielen Baustile. Den Bebauungsplan wieder aufmachen, möchte er nicht, sondern ein Umlegungsverfahren, das vom Amt für Digitalisierung und Vermessung in Bamberg durchgeführt werden würden. Alle Grundstücke würden in einem Topf zusammengefasst und neu parzelliert werden. Mit einem Flurbereinigungsverfahren, bei dem alles genau geregelt sei, verglich es Gemeinderat Georg Prieß (FW).
Die Grundzüge der Bauleitplanung würden nicht berührt werden. Alternativen gebe es nicht, da dort Inselgrundstücke seien, die sonst nicht erschlossen werden könnten. Dies wurde einstimmig beschlossen, ebenso die Änderung des Flächennutzungsplans in "Mittelrüsselbach Süd". Dort soll ein Grundstück als Gewerbeansiedlung ausgewiesen werden. Eine Elektronik- Firma möchte expandieren. Das als Gewerbegebiet ausgewiesene Grundstück an der B 2 war aber nicht erwerbbar, da das angebotene Tauschgrundstück dem Eigentümer des Gewerbegebiets nicht nutzte. So hat die Firma ein anderes geeignetes Grundstück gesucht.