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Die idyllischen Hänge bei Schirradorf bekommen einen Frühjahrsschnitt


Autor: Sonny Adam

Wonsees, Freitag, 06. Mai 2016

Vor drei Jahren sind die Magerrasenflächen bei Schirradorf zuletzt von Büschen und Sträuchern befreit worden. Jetzt ist erneut eine Pflegemaßnahme nötig. Ei...


Vor drei Jahren sind die Magerrasenflächen bei Schirradorf zuletzt von Büschen und Sträuchern befreit worden. Jetzt ist erneut eine Pflegemaßnahme nötig. Einstimmig beschlossen die Wonseeser Marktgemeinderäte, diese Naturparkmaßnahme durchführen zu lassen. Kosten: rund 8000 Euro.
Die idyllischen Hänge südlich von Schirradorf sind etwa 1,5 Hektar groß und haben viel zu bieten. Vor allem aus ökologischer Sicht sind sie unglaublich wertvoll, da derartige Magerrasenflächen inzwischen selten geworden sind.
"Die Flächen in Schirradorf sind sehr positiv für das Ortsbild. Aber die Magerrasenflächen selbst müssen sich noch entwickeln", erklärte Karin Meißner, die im Landratsamt für Naturschutz, Wasserrecht und Landschaftspflege zuständig ist, auf Nachfrage der BR. Auf den Flächen wucherten nicht Löwenzahn oder Brennnessel, sondern Kräuter, die sonst selten geworden seien, sogar Orchideen könnten sich wieder ansiedeln.


Büsche wuchern

Auch die Tierwelt ist äußerst vielfältig. Wildbienen, viele Insektenarten oder seltene Schmetterlinge fühlen sich auf den Magerrasenflächen heimisch - alles keine auffälligen Tiere, die man sofort auf den ersten Blick sieht, doch Biologen sind begeistert. "Auf den ersten Blick ist diese Fläche nur steil und schlecht zu pflegen, aber sie hat ihren Wert, vor allem für die Natur", sagte Bürgermeister Andreas Pöhner bei einem kleinen Rundgang.
Pöhner streifte durch die steilen Hänge, an denen man sich kaum halten kann. Vor drei Jahren sei schon einmal eine aufwendige Entbuschungsaktion durchgeführt worden, doch jetzt müssten dringend die Büsche entfernt werden, die die Magerrasenfläche überwuchern. "Wenn wir jetzt nichts machen, dann nehmen Büsche und Sträucher überhand", so Pöhner. "Die Maßnahme, die jetzt angedacht ist, ist eigentlich eine Folge von der ersten: Die Haselnusssträucher und andere Sträucher wuchern sonst wieder", bestätigte auch Meißner vom Landratsamt.
Rund 8000 Euro kostet der Arbeitseinsatz. "Aber wir bekommen 70 Prozent Förderung", warb der Bürgermeister im Gemeinderat für das Projekt. Das Gremium ließ sich überzeugen und gaben die rund 2400 Euro frei. Durchgeführt werden die Pflegemaßnahmen übrigens von Schirradorfer Vereinen, die dann für den Einsatz von Maschinen entlohnt werden. "Man muss das den Vereinen auch hoch anrechnen, dass sie sich für diese Flächen engagieren und dass sie sie pflegen", so Pöhner.


Danach kommen die Schafe

Im Anschluss sollen die Magerrasenflächen wieder von Schafen beweidet und somit kurz gehalten werden. So war es schon früher Sitte. Und der Nebeneffekt ist immens: In der Wolle der Schafe blieben Samen und Pflanzenteile hängen und verbreiteten sich so entlang der Schafweiden - die seltenen Arten, die es anderorts schwer haben, können sich so verbreiten.