Die Hits der Rocklegende
Autor: Stephan Stöckel
Burgkunstadt, Freitag, 23. März 2018
Die Gruppe "Space Truckers" sorgt für ein "Deep Purple"-Feeling.
Der Traum vieler Rockfans, noch einmal "Deep Purple" in der wohl berühmtesten Besetzung mit Ian Gillan (Gesang), Jon Lord (Orgel), Roger Clover (Bass), Ian Paice (Schlagzeug) und Ritchie Blackmore (Gitarre) zu erleben, ist mit dem Tod von Jon Lord vor drei Jahren ein für alle Mal zerstoben. Selbst wenn er noch leben würde, die heimischen Veranstalter könnten sich die weltberühmte Gruppe finanziell nicht leisten.
Um die "Deep Purple"-Fans, von denen es auch am Obermain und im Frankenwald viele gibt, zufriedenzustellen, backt man kleinere Brötchen. Das oberfränkische Quintett "Space Truckers" zauberte am 25. April 2015 das Flair eines "Deep Purple"-Konzertes in das Lichtenfelser Stadtschloss. Nah am Original gebaut, brachte das Quintett mit Hits wie "Strange Kind Of Woman" oder "Woman From Tokyo" Rund 170 Fans zwei Stunden lang in Wallung.
Dass soll sich nun am Samstag, 24. März, im "Tecnet Zentrum" in Burkersdorf wiederholen. Der Burgkunstadter Kleinkunstverein "Tecnet Obermain" hat die Gruppe ein weiteres Mal in seine Kleinkunstbühne geholt. Der Eintritt ist frei.
Während manche Fans bereits beim Eröffnungstitel "Highway Star" auf Rockwolke 7 schweben und begeistert mittanzen, verfolgen andere gebannt und mit kritischem Blick das Geschehen auf der Bühne. "Klingen sie originalgetreu oder verleihen sie der Vorlage eine ganz eigene Note?" Das ist die Frage, die vielen Musikliebhabern bei "Space Truckers"-Konzerten einen Abend lang durch den Kopf geht.
Nostalgische Erinnerungen
"Deep Purple" ist für sie nämlich nicht irgendeine Band, sondern eine äußerst vielseitige und stilprägende. An der auch die Musiker von den "Space Truckers" einen Narren gefressen haben. Sänger Steff Porzel, Organist Stefan Stößel, Schlagzeuger Steff Hänisch, Gitarrist Peter Metzner und Bassist Adrian Sardi sind allesamt keine Unbekannten in der heimischen Musikszene: In der "Wolfgang Buck Band" (Hänisch) oder der weltberühmten "Spencer Davis Group" (Porzel), um nur zwei Beispiele zu nennen, sind die Musiker zu erstklassigen Künstlern herangereift. Mit ihrer "Deep Purple"-Show kommen die Akteure zwar nicht an das Original heran, aber einen äußerst unterhaltsamen Abend, der zum Quell nostalgischer Erinnerungen wird und zum Jungbrunnen, der selbst bei 60-Jährigen die Füße wippen lässt, bescheren sie den reiferen Rockfans auf jeden Fall. Für manche Fans ragt ein Musiker besonders hervor: Organist Steff Hänisch. Und wahrlich - Steff Hänisch ist ein Meister auf den schwarzen und weißen Tasten. Ob schwerelos flirrende Töne, forsch dahinjagende Klangkaskaden oder gespenstisch klingende Einlagen - der Musiker gefällt durch sein variantenreiches Spiel. Die Band trifft aber nicht nur mit aufwühlend-rockigen Songs mitten ins Herz der Zuhörer, sondern auch mit der atmosphärisch dicht inszenierten Ballade "When A Blind Man Cries". Und sobald die markanten Riffs von "Smoke On The Water" aus den Boxen dröhnen, erreicht die Begeisterung ihren Höhepunkt.