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Die Hilfe für Ungarn rollt


Autor: Richard Sänger

Aurachtal, Mittwoch, 10. Mai 2017

Wolfgang Knobl und Dieter Fiebig bringen dringend benötigte Dinge nach Högyész. Besonders Kinder und Senioren sind auf diese Spenden angewiesen.
Auf zum Zähneputzen hieß es im Kindergarten. Foto: privat


Wieder einmal machte sich der Münchauracher Wolfgang Knobl mit Dieter Fiebig auf den Weg nach Högyész in Ungarn, um Spenden zu übergeben. Sowohl das Fahrzeug als auch der Hänger waren restlos vollgeladen.
Die erste Station in Högyész war der Seniorenclub, um Kleidung, Schuhe, Tagesdecken und zwei Mikrowellen sowie Brillen und Trinkgläser auszuladen. "Die drei mitgebrachten Rollatoren wurden mit Staunen betrachtet, denn die Ungarn kannten das nicht", erzählte Knobl.
Dieter Fiebig weihte die Senioren in die Handhabung ein und alle Bewohner des Seniorenheimes wollten das Gehen mit einem Rollator ausprobieren. "Wir mussten versprechen, beim nächsten Besuch weitere Rollatoren mitzubringen", berichtete Knobl. Auch die Caritas bat dringend um Nachschub für Hilfsbedürftige.
Nächste Station der Hilfslieferung war der Kindergarten, um Kleidung, Schuhe, Zahnbürsten und Spielsachen auszuladen. Die Schule bekam Sportkleidung und einen Scanner. Bedürftige Familien wurden mit Bettwäsche und Kleidung bedacht.
Das Kinderheim mit Voll- und Halbwaisen sowie Kindern, die den Eltern weggenommen werden mussten, wird bei jedem Transport besonders berücksichtigt. "In diesem Heim begann 1980 auch meine Unterstützung", erzählt Knobl und erinnert an den damaligen Besuch der Jugendkapelle Aurachtal in Högyész.
Bürgermeister György Botta betonte die Wichtigkeit der Spenden für Kinder und Familien. Nach Knobls Worten sei in dieser Ecke Ungarns von einem Aufschwung nichts zu spüren. Er habe sogar den Eindruck, dass die Armut immer mehr zunehme. Daher nehme er gern die 1700-Kilometer-Fahrt und die Spritkosten auf sich: Sein Lohn seien die strahlenden Augen von Kindern und Senioren. Deshalb hat er sich auch entschieden, am 30. September wieder nach Högyész zu fahren, was ihm dank der vielen Spender möglich ist.